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Margot Helene Pories


Luisenstr. 7



Geburtsdatum:
21.01.1924
Geburtsort:
München
Todesdatum:
15.07.1942
Todesort:
Auschwitz-Birkenau
Opfergruppe:
Als Jüdinnen und Juden Verfolgte
Form:
Erinnerungszeichen (Tafel)
Anbringung:
23.11.2022

Margot Helene Pories erblickte am 21. Januar 1924 in München als Tochter von Beatrice und Siegfried Pories das Licht der Welt. Sie wuchs mit ihrer drei Jahre älteren Schwester Ruth in der Viktor-Scheffel-Straße 21 auf; 1932 zog die Familie in die Ottostraße 3a. Dort besaß Siegfried Pories ein Geschäft für Radioapparate und Grammophone. Margot besuchte zwischen April 1934 und März 1938 das Luisengymnasium. Ihre Mutter unterstützte sie und stand in engem Austausch mit den Lehrerinnen und Lehrern. Sie starb im März 1935, als Margot elf Jahre alt war.
Um der Verfolgung durch das NS-Regime zu entgehen, emigrierte die jüdische Familie im März 1938 nach Amsterdam und lebte dort zuletzt in der Euterpestraat 39. Siegfried Pories heiratete 1939 die aus Berlin stammende Johanna Lewinski. Nach dem Einmarsch der Deutschen in die Niederlande 1940 war die jüdische Bevölkerung auch dort Verfolgung und Entrechtung ausgesetzt. In derselben Straße, in der die Familie Pories lebte, befand sich die Außenstelle der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdiensts des Reichsführers SS (SD) unter der Leitung von SS-Sturmbannführer Willy Lages, der für die Deportationen der Jüdinnen und Juden verantwortlich war – auch für die Verschleppung von Margot und Ruth Pories. Die Schwestern erhielten wahrscheinlich am 5. Juli 1942 den Deportationsbefehl zum „Arbeitseinsatz in den Osten“. Ob sie zu den rund 1.000 Menschen gehörten, die diesem Folge leisteten, oder ob sie bei einer Razzia am 14. Juli 1942 gefasst wurden, ist nicht bekannt. Wahrscheinlich wurden Margot und Ruth Pories am 15. Juli 1942 mit dem ersten Transport aus Amsterdam nach Kamp Westerbork gebracht. Die letzte Wegstrecke in das Durchgangslager mussten die Menschen zu Fuß gehen. Noch am gleichen Tag deportierte die SS Margot und Ruth Pories in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. Dieser erste Transport aus den Niederlanden kam am 17. Juli 1942 an. Im Sommer 1942 herrschten im Frauenlager von Auschwitz-Birkenau besonders grauenhafte Bedingungen; es gab nicht einmal Wasser. Wie lange Margot und Ruth Pories unter diesen Umständen am Leben blieben, ist unbekannt. Auch ihr Vater Siegfried Pories und seine Frau Johanna überlebten die Shoah nicht: Die SS deportierte sie im Februar 1944 nach Auschwitz und ermordete sie dort. (Text :Barbara Hutzelmann; Lektorat: C. Fritsche)

Erinnerungszeichen für Schülerinnen des Luisengymnasiums

Zum 200. Jahrestag seiner Gründung veranstaltete das Luisengymnasium eine Gedenkveranstaltung, um an 20 ehemalige Schülerinnen zu erinnern, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden.

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