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Erinnerungszeichen für Zwangsarbeiter*innen des Reichsbahnlagers Neuaubing,
Ehrenbürgstraße 9

Veranstaltung

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Etwa 13,5 Millionen Menschen Zwischen mussten im Deutschen Reich Zwangsarbeit leisten. Im Raum München wurden mehr als 120.000 Menschen in Betrieben, Behörden und Privathaushalten eingesetzt. Das Lager an der heutigen Ehrenbürgstraße 9 in Neuaubing war eine von über 450 Sammelunterkünften für Zwangsarbeiter*innen. Es wurde 1942 von der Reichsbahn errichtet und diente bis zum Kriegsende der Unterbringung von bis zu 1.000 Menschen, die Waggons reinigen, reparieren und für Kriegszwecke umrüsten mussten. Sie stammten aus der Sowjetunion, Polen und Italien. Ihr Alltag war geprägt von Gewalterfahrungen, Hunger, Kälte, katastrophalen Lebensbedingungen und von der Sorge um das tägliche Überleben.

Ohne ihre Ausbeutung hätte das nationalsozialistische Deutschland den Zweiten Weltkrieg nicht so lange führen können. Auch weite Teile der Gesellschaft profitierten von diesem Massenverbrechen. Nach dem Krieg dauerte es oft Jahrzehnte, bis ihr Leid in Deutschland Anerkennung fand. Erst seit den 2000er-Jahren führte ein verstärktes zivilgesellschaftliches Engagement dazu, dass Staat und Unternehmen Entschädigungen zahlten – doch für viele Betroffene kam das zu spät. Die Baracken in Neuaubing sind einer der letzten erhaltenen Lagerkomplexe dieser Art in Deutschland. Das NS-Dokumentationszentrum München errichtet dort einen Erinnerungsort zur Geschichte der NS-Zwangsarbeit.

Freitag, 18.07.2025
16.00 Uhr
Gedenkveranstaltung am Erinnerungsort Neuaubing
Ehrenbürgstraße 9

  • Stadtrat Sebastian Weisenburger in Vertretung des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt München
  • Dr. Paul-Moritz Rabe, NS-Dokumentationszentrum München
  • Larisa Borisenko, Angehörige von Efrosinija Surdakowa
  • Peter Heesch, Freie Ateliers und Werkstätten Ehrenbürgstraße e.V. (FAUWE)
  • Antje Brandl, Siedlervereinigung der Dornier-Eigenheimer e.V.
  • Mitglieder der Siedlervereinigung verlesen die Biografien
  • Sebastian Kriesel, Bezirksausschuss Aubing-Lochhausen-Langwied
  • Musik: Ute Kalmer (Klarinette) und Petra Maull (Akkordeon)

Anbringen der Erinnerungszeichen für Iwan Blyznjuk, Anita Hoffmann, Andrij Kiritschenko, Emilija Kriger, Seitiagop Mimikleo, Antonio Salvatore, Wassyl Schaferost, Efrosinija Surdakowa, Jacobus Verwoerd, Wincenty Więcek und Maria Wojciechowska.

Anschließend Empfang vor dem Eingang zum Gelände des ehemaligen Reichsbahnlagers Neuaubing und Rundgang des NS-Dokumentationszentrum auf dem ehemaligen Lagergelände.

Flyer (PDF)

Zu den Biografien