Titelbild Biografien
Biografie Detailseite 1

Andrij Kiritschenko


Ehrenbürgstr. 9



Geburtsdatum:
08.03.1925
Geburtsort:
Tscherkassy (Ukraine)
Todesdatum:
07.04.1944
Todesort:
München
Opfergruppe:
Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter
Form:
Erinnerungszeichen (Stele)
Anbringung:
18.07.2025

Andrij Kiritschenko (auch Kirtschenko und Kitischenko) stammte aus Tscherkassy, einer Stadt im Zentrum der heutigen Ukraine. Dort wurde er vermutlich am 8. März 1925 geboren. In den Quellen werden auch der 21. März 1923 und der 1. März 1923 als Geburtsdaten genannt. Zu Andrij Kiritschenkos Familie, seiner Kindheit und Schulzeit ist nichts sicher bekannt. In den Quellen findet sich auch ein Mann namens Pawlo Kiritschenko, vielleicht ein Verwandter, da er ebenfalls in Tscherkassy geboren worden war. Beide waren seit dem 9. Juni 1942 im Lager des Reichsbahnausbesserungswerks (RAW) in Neuaubing interniert, ein Barackenlager an der heutigen Ehrenbürgstraße. Die Zwangsarbeiter*innen mussten im nahe gelegenen RAW-Waggons für die Reichsbahn in Stand setzen, sie reinigen und für Kriegszwecke umrüsten. Überlebende berichteten nach Kriegsende von körperlicher Schwerstarbeit, quälendem Hunger und dass sie mit Schlägen bestraft wurden, wenn sie den Fußmarsch ins Werk nicht schnell genug bewältigten. Wie viele andere Zwangsarbeiter*innen erlag Andrij Kiritschenko den Folgen von Ausbeutung und Mangelversorgung: Er starb am 7. April 1944 im Barackenlager der Firma BMW in der Schleißheimer Straße, vermutlich im Alter von nur 19 Jahren. Als Todesursache ist auf seiner Sterbeurkunde Tuberkulose angegeben. Wann und warum Andrij Kiritschenko in ein anderes Lager verlegt wurde, kann nicht sicher geklärt werden. Andrij Kiritschenko wurde auf dem Münchner Westfriedhof bestattet. (Text: Christiane Fritsche, Lektorat: NS-Dokumentationszentrum München)

Erinnerungszeichen für Zwangsarbeiter*innen des Reichsbahnlagers Neuaubing

Am 18. Juli 2025 fand eine Gedenkveranstaltung für 11 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter des ehemaligen Reichsbahnlagers Neuaubing statt.

Zur Veranstaltung

Weitere Erinnerungszeichen an diesem Ort