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Efrosinija Surdakowa, geb. Jefimowa


Ehrenbürgstr. 9

Geburtsdatum:
26.06.1885
Geburtsort:
Seschtscha
Todesdatum:
27.06.1945
Todesort:
Germering
Opfergruppe:
Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter
Form:
Erinnerungszeichen (Stele)
Anbringung:
18.07.2025

Efrosinija Surdakowa, geborene Jefimowa, kam am 26. Juni 1885 in Russland zur Welt. Als Geburtsort wird in den Quellen „Seascha“ genannt; vermutlich handelt es sich um den Ort Seschtscha im Kreis Brjansk in Westrussland. Efrosinija Surdakowa und ihr Mann Wladimir bekamen vier Töchter. Die Familie lebte in Dubrowka, einer kleinen Stadt in der Nähe von Brjansk. Efrosinija Surdakowa kümmerte sich um die Erziehung der Kinder, den Haushalt und eine kleine Landwirtschaft. Am 20. Juni 1941, zwei Tage vor dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion, starb Efrosinija Surdakowas Mann Wladimir. Gemeinsam mit ihren drei Töchtern Ekaterina, geboren 1925, Tatjana, geboren 1928, und Anna, geboren 1931, wurde Efrosinija Surdakowa wenig später zur Zwangsarbeit ins Deutsche Reich verschleppt. Seit 29. September 1944 war sie gemeinsam mit ihren Töchtern im Lager des Reichsbahnausbesserungswerks (RAW) in Neuaubing interniert, einem Barackenlager an der heutigen Ehrenbürgstraße. Die harte Arbeit und die Mangelversorgung schwächten Efrosinija Surdakowa so sehr, dass sie im Frühjahr 1945 schwer erkrankte: „Meine Mutter [konnte] nicht mehr aufstehen (…), so schlecht ging es ihr“, erinnerte sich ihre Tochter Anna später. Efrosinija Surdakowa starb kurz nach Kriegsende und einen Tag nach ihrem 60. Geburtstag am 27. Juni 1945. Sie wurde in Germering beerdigt. Efrosinija Surdakowas Töchter gingen in die Sowjetunion zurück und gründeten dort Familien. 2017 reiste ihre jüngste Tochter Anna zum ersten Mal seit Kriegsende nach München und besuchte dabei auch das ehemalige RAW-Lager Neuaubing. (Text: Christiane Fritsche, Lektorat: NS-Dokumentationszentrum München)

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