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Benno Holzer


Trogerstr. 44

Geburtsdatum:
10.01.1904
Geburtsort:
Traunstein
Todesdatum:
25.11.1941
Todesort:
Kaunas
Opfergruppe:
Als Jüdinnen und Juden Verfolgte
Form:
Erinnerungszeichen (Stele)
Anbringung:
09.04.2025

Benno Holzer kam am 10. Januar 1904 im oberbayerischen Traunstein auf die Welt. Hier betrieben seine Eltern Willy und Fanny Holzer eine große Viehhandlung: Bauern aus der ganzen Umgebung kauften bei ihnen Pferde und Kühe. Benno wuchs mit fünf Geschwistern auf. Seine Schwester Clara erinnerte sich später: „Wir hatten alle eine sehr glückliche Kindheit.“ Benno Holzer besuchte zunächst die Realschule in Traunstein, bevor er auf eine Realschule in Nürnberg und eine Handelsschule in München ging. Wie seine Brüder Max und Alfred stieg er anschließend in den Viehandel der Familie ein. In seiner Freizeit spielte Benno Holzer Fußball oder traf sich mit Freunden zum Kartenspielen.
In den ersten Jahren der NS-Herrschaft konnte die Familie Holzer ihren Viehhandel weiter betreiben. Wegen der zunehmenden Repressalien gegen jüdische Geschäftsleute kam der Betrieb jedoch 1937 zum Erliegen. Benno Holzer und seine Familie lebten nun von ihren Ersparnissen. Anfang 1938 musste Benno Holzer miterleben, wie sein Bruder Max wegen eines angeblichen Sittlichkeitsverbrechens zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt und in antisemitischen Hetzartikeln öffentlich angeprangert wurde. Während der „Kristallnacht“ vom 9. auf den 10. November 1938 sammelte sich ein Mob vor dem Haus der Holzers, rief Parolen wie „Juden raus aus Traunstein!“ und drang in das Haus ein. Über das Dach floh Benno Holzer zu Nachbarn und rief von dort aus die Polizei, die jedoch untätig blieb. Gemeinsam mit seiner Schwester Hedwig und seinem Vater Willy zog Benno Holzer noch im November 1938 nach München in die Trogerstraße 44. Dort lebten sie bei Benno Holzers Tante Anna Neuburger und ihrem Mann Benno. Die Familie bemühte sich um eine Emigration in die USA – vergeblich. Am 20. November 1941 wurde Benno Holzer gemeinsam mit seinem Bruder Alfred und dessen Frau Martha nach Kaunas deportiert. Fünf Tage später wurden alle Verschleppten erschossen. Auch Benno Holzers andere Geschwister und sein Vater Willy Holzer wurden ermordet. Nur seine Schwester Clara Holzer überlebte die NS-Zeit. (Text Christiane Fritsche)

Erinnerungszeichen für die Familien Spatz und Holzer

Am Mittwoch, den 9. April 2025, fand im Gymnasium Max-Josef-Stift eine Gedenkveranstaltung für die Familien Holzer und Spatz statt.

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