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Anna Neuburger, geb. Einstein


Trogerstr. 44

Geburtsdatum:
15.04.1877
Geburtsort:
Laupheim
Todesdatum:
30.09.1942
Todesort:
Treblinka
Opfergruppe:
Als Jüdinnen und Juden Verfolgte
Form:
Erinnerungszeichen (Stele)
Anbringung:
11.07.2022
Stadtteil:
Au - Haidhausen

Benno Neuburger kam am 4. März 1871 als jüngster Sohn von Max Neuburger und seiner Frau Judith (Jette), geborene Levinger, zur Welt. Er absolvierte eine kaufmännische Lehre, trat 1902 in das Grundstücksmaklerunternehmen seines Vaters ein und führte es nach dessen Tod mit großem Erfolg weiter. 1907 heiratete er Anna Einstein. Sie war am 15. April 1877 im württembergischen Laupheim als Tochter eines Viehhändlers zur Welt gekommen. Das Paar bekam drei Kinder: Fritz, 1908 geboren, Johanna (Hanni), 1909 geboren, und Ernst, der allerdings nur sechs Tage nach seiner Geburt starb.
Unter der NS-Herrschaft verschlechterten sich die Lebensbedingungen der Familie Neuburger. Mitte der 1930er Jahre konnten Johanna und Fritz Neuburger in die USA emigrieren. Im Zuge der „Kristallnacht“ wurde Benno Neuburger am 10. November 1938 in das KZ Dachau verschleppt. Die Nationalsozialisten zwangen ihn zur Aufgabe seiner Firma. Nach der Entlassung aus Dachau lebten Benno Neuburger und seine Frau von der Unterstützung durch ihre Kinder. Mitte März 1942 mussten sie ihre Wohnung in der Trogerstraße 44 verlassen und in die „Judensiedlung Milbertshofen“ ziehen.
Benno Neuburger beobachtete die Radikalisierung der Judenverfolgung mit großer Sorge – und entschloss sich zu handeln. Er verschickte anonyme Postkarten mit Anklagen gegen den Diktator Adolf Hitler wie „Der ewige Massenmörder Hitler, Pfui!“ (20. September 1941) und „Mörder von 5 000 000“ (23. Januar 1942). Doch die Gestapo kam ihm auf die Schliche und verhaftete ihn. In den Vernehmungen bekannte sich Benno Neuburger mutig zu seinem Widerstand: „Ich wollte dadurch meine Empörung zeigen über die Ausrottung der Juden.“ Wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ verurteilte der Volksgerichtshof Benno Neuburger am 20. Juli 1942 zum Tode. Er wurde am 18. September 1942 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet. Seine Frau Anna wurde am 23. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. Von dort wurde sie in das KZ Treblinka verschleppt, wo sie wahrscheinlich kurz nach ihrer Ankunft, am 21./22. September 1942, umgebracht wurde. (Text Bernward Dörner, Redaktion C. Fritsche)

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