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Erinnerungszeichen für die Familien Holzer und Spatz,
Mühlbaurstraße 15

Veranstaltung

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Gruppenbild der Familie Holzer, späte 1920er Jahre

Die Brüder Ludwig und Willy Holzer führten in Traunstein gemeinsam ein Viehhandelsgeschäft. Nach dem Tod seiner Frau Bertha zog Ludwig Holzer mit seinen drei Töchtern Mitte der 1920er Jahre nach München und eröffnete in der Landsbergerstraße einen Pferdehandel. Willy führte zunächst das Geschäft in Traunstein weiter, 1936 starb seine Frau Fanny Holzer. Nachdem SA und NSDAP am 9. November 1938 die Familie bedrohten, floh Willy Holzer mit seinen Kindern zu seinem Bruder nach München.

Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten wurden die Holzers zunehmend ausgegrenzt. Ihr Vermögen wurde gesperrt, sie mussten Zwangsarbeit leisten und wurden in das sogenannte „Judenhaus“ in der Trogerstraße eingewiesen. Ludwig Holzers Tochter Cäcilie hatte 1925 in Wolfratshausen in die Viehhändlerfamilie Spatz eingeheiratet. Sie wurde im Jahr 1941 mit ihrem Sohn Wilhelm nach Kaunas deportiert und dort kurz nach der Anunft ermordet. Einige Jahre später wurde auch Ludwig Holzer deportiert und ermordet. Ludwig Holzers Tochter Johanna schaffte es, in die USA zu emigrieren und überlebte dort. Seine Tochter Ilse überlebte mit zwei Kindern in München unter dem Schutz einer sogenannten „Mischehe“.

Auch Willy Holzers Söhne Benno und Alfred sowie dessen Frau Martha wurden 1941 nach Kaunas deportiert und ermordet. Willy Holzer selbst wurde, genau wie seine Kinder Hedwig und Max, nur wenige Jahre später ebenfalls deportiert und ermordet. Nur Willys Tochter Clara konnte sich nach England retten und überlebte.

Am 9. April 2025 findet eine Gedenkveranstaltung für die Familie Holzer sowie Cäcilie und Wilhelm Spatz statt, bevor die Erinnerungszeichen für Alfred, Benno, Hedwig, Martha und Willi Holzer sowie für Cäcilie und Wilhelm Spatz an ihrem ehemaligen Wohnort in der Trogerstraße angebracht werden.

Mittwoch, 9.4.2025
16.00 Uhr

Gedenkveranstaltung
Staatl. Gymnasium Max-Josef-Stift (Aula)
Mühlbaurstraße 15

  • Studiendirektorin Katharina Willimski, Stellvertretende Schulleiterin Max-Josef-Stift
  • Stadtrat Michael Dzeba in Vertretung des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt München
  • Gabriela Schneider, Liberale Jüdische Gemeinde München Beth-Shalom e. V.
  • Bruce Neuburger spricht für die Angehörigen
  • Autor Friedbert Mühldorfer berichtet über seine Recherchen zu den Familien Holzer und Spatz
  • Schülerinnen des Max-Josef-Stift
  • Jörg Spengler, Bezirksausschuss Au-Haidhausen

17.15 Uhr
Anbringen der Erinnerungszeichen am ehemaligen Wohnort

Trogerstraße 44
für Alfred, Benno, Hedwig, Martha und Willi Holzer sowie für Cäcilie und Wilhelm Spatz

Flyer (PDF)