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Erinnerungszeichen für die Familien Springer, Reis und Weiss,
St.-Jakobs-Platz 18

Veranstaltung

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Die Gedenkveranstaltung an der Sendlinger Straße

Am Montag, den 22. Mai 2023 fand im Jüdischen Gemeindezentrum eine Gedenkfeier für 12 Mitglieder der Familien Springer, Maier, Reis und Weiss statt. Neben Judith Rosenthal, der Initiatorin der Erinnerungszeichen, kamen auch viele weitere Angehörige der vier Münchner Familien aus aller Welt angereist. Auf der Gedenkfeier sprachen neben Bürgermeisterin Katrin Habenschaden auch Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern sowie Dr. Andreas Heusler vom Kulturreferat München.

Auch viele der Angehörigen erzählten die Biografien der Familienmitglieder, es wurden Aufnahmen von Skulpturen von Elisabeth Springer gezeigt, begleitet von Gedichten von Sarah Rosenthal und Musik von Peter Herrmann am Saxophon. Zum Abschluss sang Rabbi Shmuel Aharon Brodman das El Malei Rachamim.

Im Anschluss wurden die Erinnerungszeichen für sieben Familienmitglieder an ihren ehemaligen Wohnorten angebracht.

Montag, 22. Mai 2023
11:00 Uhr
Gedenkveranstaltung für Familie Springer, Familie Reis und Familie Weiss

Jüdisches Gemeindezentrum, St. Jakobs-Platz 18

  • Peter Herrmann, Saxophon
    Phillip Glass, Melodies for Saxophone, no. 1
  • Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern
  • Bürgermeisterin Katrin Habenschaden
  • Andrea Stadler-Bachmaier, Bezirksausschuss Altstadt-Lehel
  • Dr. Andreas Heusler, Kulturreferat der Landeshauptstadt München
  • Judith Rosenthal, Angehörige und Initiatorin der Erinnerungszeichen
  • Angehörige verlasen Kurzbiographien
  • Rabbi Shmuel Aharon Brodman sang das El Male Rachamim
  • Fotos von Skulpturen von Elisabeth Springer, begleitet von
    • Sarah Rosenthal: Gedichte aus ihrem Buch "Lizard", die sie Elisabeth Springer widmete
    • David Rosenthal: Bela Bartok, "Pe loc, Romanian Folk Dance for Piano" (Aufnahme)

Flyer (PDF)

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Erinnerungszeichen für Dorline Springer, Elisabeth Springer, Max Springer und Joseph Weiss

Sendlinger Straße 3 (ehemals Rosental 19)

Dorline Maier heiratete David Springer, bekam zwei Töchter und betrieb gemeinsam mit ihrem Mann bis zu seinem Tod 1930 ein Kurzwarengeschäft im Rosental 19. 1939 musste Dorline Springer ihr Zuhause verlassen und in ein sogenanntes „Judenhaus“ in der Landwehrstraße 44 ziehen. 1942 wurde Dorline Springer im Alter von 64 Jahren in das Ghetto Piaski deportiert. Wo und wie sie starb ist nicht bekannt, sie wurde nach dem Krieg für tot erklärt.

Ihre Tochter Elisabeth Springer war Schauspielerin und Künstlerin. 1939 heiratete sie, vielleicht in der Hoffnung, es könnte Emigration ermöglichen. Ihr Mann Joseph Weiss hatte ein Schreib- und Vervielfältigungsbüro betrieben, das er 1938 schließen musste.

 


Gemeinsam mit ihrer Mutter Dorline und ihrem Mann, der zu ihr gezogen war, wurde auch Elisabeth Springer gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen und in das „Judenhaus“ in der Landwehrstraße zu ziehen; sie und ihr Mann mussten Zwangsarbeit leisten. Nach seiner Scheidung von Elisabeth war Joseph Weiss gezwungen, in die „Judensiedliung Milbertshofen“ ziehen. Im November 1941 wurden Elisabeth Springer und Joseph Weiss gemeinsam mit rund 1.000 weiteren jüdischen Kindern, Frauen und Männern nach Kaunas deportiert und dort ermordet.

David Springers Bruder Max war alleinstehend. Als Diplomingenieur arbeitete er mit Wärmekraftmaschinen. Max Springer lebte ebenfalls im Haus im Rosental 19. Wie seine Schwägerin Dorline und seine Nichte Elisabeth musste auch er 1944 von dort in das Judenhaus in der Landwehrstraße ziehen, 1942 brachte ihn die Gestapo in die sogenannte „Judensiedlung Milbertshofen“. Von dort wurde Max Springer 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert und kurz darauf von der SS in das Vernichtungslager Treblinka verschleppt und kurz nach seiner Ankunft ermordet.

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Erinnerungszechen für Arnold Springer

Rosental 16

Arnold Springer lebte mit seinen Eltern im Rosental 16, gegenüber dem Haus im Rosental 19, in dem viele seiner Verwandten wohnten. Sein Vater starb, als er noch ein Kleinkind war, seine Mutter nur wenige Jahre später. Nach dem Tod seiner Eltern zog seine Großmutter Rosa Springer zu ihm ins Rosental 16.

 


Nach seiner Schulzeit machte Arnold Springer bei der Jüdischen Anlernwerkstätte eine Lehre zum Schlosser und Mechaniker. 1936 wurden Rosa und Arnold Springer gezwungen, das Haus im Roental zu verlassen, in den kommenden Jahren waren sie in fünf verschiedenen Adressen in München gemeldet. 1942 deportierte die Gestapo Arnold Springer aus München nach Paiski, wann und wo er genau starb, ist unbekannt. Vermutlich wurde Arnold Springer nur 21 Jahre alt.

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Erinnerungszeichen für Rosa und Emanuel Reis

Hackenstraße 4

Rosa und Emanuel – Emil – Reis heirateten 1896 und lebten mit ihren 3 Kindern in der Hackenstraße 4. 1935 zogen sie aus der Wohnung in der Hackenstraße in die Gabelsbergerstraße. Emanuel Reis starb 1936.


Nach dem Tod ihres Mannes musste Rosa Reis mehrmals umziehen, ab April 1942 pferchte sie die Gestapo in der sogenannten Judensiedlung Milbertshofen ein. Von dort wurde sie im September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und nach ihrer Ankunft dort ermordet.

Ihre beiden erwachsenen Söhne schafften es, in die USA zu emigrieren. Ihre Tochter wurde mit ihrem Ehemann Fritz 1943 ins KZ Auschwitz deportiert und dort ermordet.

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Pressestimmen:

tz München

Jüdische Allgemeine

Fotos: Tom Hauzenberger

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