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Max Springer


Sendlinger Str. 3

Geburtsdatum:
23.03.1870
Geburtsort:
München
Todesort:
Treblinka
Opfergruppe:
Als Jüdinnen und Juden Verfolgte
Form:
Erinnerungszeichen (Stele)
Anbringung:
22.05.2023

Max Springer war ein Bruder meines Urgroßvaters David Springer. Er kam am 23. März 1870 als Sohn des Kaufmanns Israel Springer und seiner Frau Babette, geborene Schwab, in München zur Welt. Er hatte vier Geschwister: Lina, David, Rosa und Josef. Max besuchte von 1879 bis 1884 die Kreisrealschule München sowie anschließend die technische Abteilung der Königlichen Industrieschule München. Von 1887 bis 1891 studierte er an der mechanisch-technischen Abteilung der Technischen Hochschule München und legte dort am 30. März 1906 die Diplomprüfung ab. Als Maschineningenieur konstruierte und untersuchte er Wärmekraftmaschinen. Max Springer blieb unverheiratet. Am 10. Oktober 1931 zog er ins Rosental 19 (heute Sendlinger Straße 3) zu seiner Schwägerin und Cousine Dorline Springer, der Witwe seines älteren Bruders David. Das Haus gehörte ihr sowie weiteren Angehörigen der Springer-Familie.
Ob Max Springer als Jude seit Beginn der NS-Herrschaft an seinem Arbeitsplatz Repressionen ausgesetzt war oder ob er wegen seiner Herkunft gekündigt wurde, ist unklar. Fest steht nur, dass er 1938 Angestellter im Ruhestand mit Pension und Angestelltenrente war. Ab 16. August 1939 musste er in einem sogenannten „Judenhaus“ in der Landwehrstraße 44 leben, wo er erneut bei Dorline Springer gemeldet war. Die Gestapo brachte ihn am 15. Januar 1942 in die „Judensiedlung Milbertshofen“, ein Barackenlager an der Knorrstraße 148. Am 26. Juni 1942 deportierte die Gestapo Max Springer in das Ghetto Theresienstadt. Von dort aus verschleppte ihn die SS wenige Wochen später, am 19. September 1942, in das Vernichtungslager Treblinka. Max Springer wurde wahrscheinlich sofort nach Ankunft des Zuges am 21. oder 22. September 1942 ermordet. Seine Schwester Rosa Reis, geb. Springer war auf demselben Transport und erlitt das gleiche Schicksal.
Die Informationen über Max Springer stammen größtenteils aus Archiven. Persönliche Erinnerungen an Max Springer hat unsere Familie nicht. Überliefert sind lediglich einige Privatfotos: In den Fotoalben, die seine Nichte Anny Rosenthal, geborene Springer, 1936 bei ihrer Auswanderung in die USA aus München mitgenommen hat, gibt es mehrere Aufnahmen von Max Springer in verschiedenen Phasen seines Lebens. (Text Judith Rosenthal; Redaktion Christiane Fritsche)

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