Gruppenbild mit Erinnerungszeichen in der Tengstr. 26
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Erinnerungszeichen für die Bewohnerinnen und Bewohner der Tengstraße 26,
Tengstraße 26

Veranstaltung

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Während der Gedenkveranstaltung

Das Ehepaar Fanny und Julius Bär wohnten seit 1936 in der Tengstraße 26. 1938 entzogen die Nationalsozialisten dem als Geschäftsführer der Firma Partnach Chemische Gesellschaft Bauer & Co. Tätigen Dr. Julius Bär die Zulassung als Rechtsanwalt. Ende 1938 war Dr. Julius Bär für mehrere Wochen im KZ Dachau inhaftiert. Die Gestapo deportierte Fanny und Julius Bär im April 1942 nach Piaski. Ihre genauen Todesumstände sind nicht bekannt.

Fanny Holzinger lebte ab 1938 bei ihren Verwandten Fanny und Julius Bär in der Tengstraße 26. Die gelernte Säuglingspflegerin erkrankte im Herbst 1938 an Kinderlähmung und blieb an Armen und Beinen gelähmt. Gehunfähig musste si 1942 in die „Judensiedlung“ in Berg am Laim umziehen. Von dort deportierte sie die Gestapo im Juli 1942 in das Ghetto Theresienstadt. Dort kam Fanny Holzinger nie an. Womöglich starb sie während des Transports.

Die Kunstmalerin und Werbegrafikerin Franziska Schlopsnies arbeitete bis 1944 in der Verlagsanstalt Bruckmann. Nach ihrer Scheidung vom Kunstmaler Albert Schlopsnies 1922 lebte sie von 1933-39 in der Tengstraße 26. Auch ihre Tochter Erika wohnte mehrere Jahre dort. Anfang 1944 deportierte sie die Gestapo nach Auschwitz, wo sie im Dezember 1944 von der SS ermordet wurde.

Emilie Schwed hatte mit ihrem Ehemann Fritz Schwed in Nürnberg gelebt. Nach dem Tod ihres Mannes lebte sie ab 1933 bei ihrer Tochter Else Samuel in der Tengstraße 26. Diese emigrierte, wie auch ihre Schwester Mathilde Mahler, mit ihrer Familie in die USA. Emilie Schwed musste 1941 in das Barackenlager Milbertshofen und dann in das Jüdische Altenheim in der Kaulbachstraße ziehen. Im Juni 1942 wurde sie von der Gestapo in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie im September 1942 infolge der katastrophalen Bedingungen starb.

Donnerstag, 8. Juli 2021,
14:30 Uhr
Übergabe der Erinnerungszeichen am ehemaligen Wohnort

Tengstraße 26

  • Stadträtin Nimet Gökmenoglu in Vertretung des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt München
  • Dr.h.c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern
  • Franz Noweck und Elsa Schuber, Initiator*innen der Erinnerungszeichen
  • Gesa Tiedemann, Vorsitzende des Bezirksausschusses Schwabing-West
  • Übergabe der Erinnerungszeichen durch Nimet Gökmenoglu, Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Franz Noweck, Elsa Schuber und Andrea Jüngling
  • Elsa Schuber und Franz Noweck verlesen die Lebensgeschichten
  • Andrea Jüngling für die Eigentümer des Anwesens Tengstraße 26
  • Rabbiner Shmuel Aharon Brodman, Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

Flyer (PDF)

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Pressestimmen:

Süddeutsche Zeitung

Jüdische Allgemeine

Fotos: Tom Hauzenberger

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