Schüler*innen zeigen die Erinnerungszeichen für Herszdörfer, Selbiger, Stadler und Stupe
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Erinnerungszeichen für Elisabeth Stupe, Ellen Selbiger, Ella Stadler und Heinz Herszdörfer,
Führichstraße 53

Veranstaltung

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Das Erinnerungszeichen für Ellen Selbiger

Am Dienstag, den 22. Oktober fand um 14:30 Uhr eine Gedenkveranstaltung für Elisabeth Stupe, Ellen Selbiger, Ella Stadler und Heinz Herszdörfer in der Grundschule an der Führichstraße 53 statt.

Neben der Initiatorin der Erinnerungszeichen, Gunda Wolf-Tinapp vom Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach, sprachen auch Susanne Köglmeier, Rektorin der Grundschule, Stadtrat Marian Offman in Vertretung des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt München, Dr. Ludwig Spaenle, Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe, gefolgt von Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern. Schülerinnen und Schüler des Heinrich Heine Gymnasiums verlasen die Biografien.

Im Anschluss wurden die Erinnerungszeichen für Elisabeth Stupe, Ellen Selbiger, Ella Stadler und Heinz Herszdörfer an deren ehemaligen Wohnorten in Ramersdorf angebracht.

Dienstag, 22. Oktober 2024
14.30 Uhr

Gedenkveranstaltung für Elisabeth Stupe, Ellen Selbiger, Ella Stadler und Heinz Herszdörfer
Grundschule an der Führichstraße 53

  • Susanne Köglmeier, Rektorin der Grundschule
  • Stadtrat Marian Offman in Vertretung des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt München
  • Dr. Ludwig Spaenle, Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe
  • Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern
  • Gunda Wolf-Tinapp, Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach als Initiator der Erinnerungszeichen
  • Schülerinnen und Schüler des Heinrich-Heine-Gymnasiums verlesen die Biografien

Anbringung der Erinnerungszeichen

Ca. 15.50 Uhr
Heinz Herszdörfer (Herschdörfer)
Wilramstraße, Grünfläche neben Nummer 10

Ca. 16.20 Uhr
Elisabeth Stupe
Werinherstraße 88

Ca. 16.45 Uhr
Ellen Selbiger
Rosenheimer Straße 126

Ca. 17.10 Uhr
Ella Stadler
Rimstinger Straße 15

Flyer (PDF)

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Erinnerungszeichen für Heinz Herszdörfer

Wilramstraße 10

Heinz Herszdörfer wuchs in München auf, doch 1928 zog er mit seiner Familie nach Berlin. Er wurde Kaufmann und konvertierte 1932 zum evangelischen Glauben. Ab 1933 lebte er für drei Jahre erneut in München, bevor er zurück nach Berlin ging und zu seiner Mutter zog. Die SS ermordete Heinz Herszdörfer 1939 im Konzentrationslager Sachsenhausen. Seine Mutter wurde 1943 im Ghetto Theresienstadt ermordet.

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Erinnerungszeichen für Elisabeth Stupe

Werinherstraße 88

Die jüdische Münchnerin Elisabeth Stupe heiratete den evangelischen Dr. Georg Stupe. Sie bekamen drei Kinder, die evangelisch getauft wurden. Auch Elisabeth Stupe konvertierte und wurde 1934 evangelisch. Sie starb bereits 1936. Ihr ältester Sohn Kurt Herbert überlebte seine Inhaftierung in Konzentrationslagern und emigrierte in die USA. Das Schicksal der beiden jüngeren Geschwister Helmut Georg und Rosemarie Stupe ist unbekannt.

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Erinnerungszeichen für Ellen Selbiger

Rosenheimer Straße 126

Ellen Selbiger heiratete Dr. Alfred Schirokauer und bekam mit ihm zwei Söhne. Nach ihrer Scheidung heiratete Ellen Selbiger den Dermatologen Dr. Leo Selbiger. Nach ihrer Trennung von ihm, wohnte sie ab 1932 in einer eigenen Wohnung in der Rosenheimer Straße, später zwang die Gestapo sie, in eine sogenannte „Judenwohnung“ zu ziehen. Im November 1941 deportierte sie die Gestapo nach Kaunas, wo sie von der SS erschossen wurde. Ihre Söhne konnten Deutschland verlassen und lebten später in den USA.

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Erinnerungszeichen für Ella Stadler

Rimstinger Straße 15

Ella Spandau heiratete den katholischen Schriftsetzer Albert Stadler und hatte einen Sohn. Nachdem sich ihr Mann 1939 von ihr scheiden ließ, war sie als Jüdin der Verfolgung des NS-Regimes schutzlos ausgeliefert und musste Zwangsarbeit leisten. 1942 wurde Ella Stadler in München verhaftet und in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert, wo sie im Herbst 1943 ermordet wurde. Ihr Sohn überlebte und emigrierte in die USA.

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Pressestimmen:

Abendzeitung

tz München

haGalil

Fotos: Tom Hauzenberger

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