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Ellen Therese Selbiger, geb. Lewy


Rosenheimer Str. 126

Geburtsdatum:
25.03.1887
Geburtsort:
Berlin
Todesdatum:
25.11.1941
Todesort:
Kaunas
Opfergruppe:
Als Jüdinnen und Juden Verfolgte
Form:
Erinnerungszeichen (Tafel)
Anbringung:
22.10.2024

Ellen Therese Lewy kam am 25. März 1887 in Berlin als Tochter von Oskar und Rosa Lewy zur Welt. Ihr Vater war Bankier und stammte aus St. Petersburg. Sie hatte zwei Geschwister: Walter und Adele. 1909 heiratete Ellen Lewy in Berlin den Rechtsanwalt und Schriftsteller Dr. Alfred Schirokauer, der Romane und Drehbücher verfasste. Das Paar bekam zwei Söhne: 1910 Robert und ein Jahr später Heinrich Leo. Die Ehe wurde bereits 1913 geschieden. Im Jahr darauf ging Ellen Lewy eine zweite Ehe mit dem Dermatologen Dr. Leo Selbiger ein. Das Paar wohnte seit 1918 in München, lebte aber seit 1932 getrennt. Ellen Selbiger zog in eine Wohnung in der Rosenheimer Straße 126, ab 1934 wohnte sie in der Josephsburgstraße 51. Wegen ihrer jüdischen Herkunft wurde sie im September 1938 gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen. Sie musste nun in einer so genannten Judenwohnung in der Goethestraße 26 leben. Am 20. November 1941 wurde sie zusammen mit rund 1.000 Münchner Jüdinnen und Juden nach Kaunas in Litauen deportiert. Dort erschossen fünf Tage später SS-Einsatzgruppen alle Verschleppten, auch Ellen Selbiger. Auch ihr geschiedener Mann Dr. Leo Selbiger überlebte nicht: Er wurde im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. Ellen Selbigers Söhne Robert und Heinrich konnten Deutschland verlassen und lebten später in den USA. (Text B. Hutzelmann; Lektorat C. Fritsche)

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