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Berta Konn, geb. Franc


Franz-Josef-Strauß-Ring 4



Geburtsdatum:
30.10.1863
Geburtsort:
Tauberbischofsheim
Todesdatum:
24.04.1943
Todesort:
Theresienstadt
Opfergruppe:
Als Jüdinnen und Juden Verfolgte
Form:
Erinnerungszeichen (Stele)
Anbringung:
05.10.2021
Stadtteil:
Altstadt - Lehel

Berta Franc kam am 30. Oktober 1863 in Tauberbischofsheim als Tochter des Kaufmanns Leopold Franc und seiner Frau Sara, geborene Rosenthal, zur Welt. Im Jahr 1900 heiratete sie den österreichischen Stabsarzt a.D. Dr. Adolf Abraham Kohn. Am 1. April 1901 zog das Paar nach München und änderte den Familiennamen in Konn. Zwei Jahre später kam Sohn Ludwig Ignaz zur Welt. Am 28. April 1921 starb Berta Konns Mann Adolf im Alter von 78 Jahren.
Über Berta Konns Leben in der NS-Zeit ist fast nichts bekannt. Ab 1937 lebte sie in der Galeriestraße 21 (heute Franz-Josef-Strauß-Ring 4). Am 15. Januar 1938 zog sie in die Maximilianstraße 20b – ihre letzte in München bekannte Anschrift. Fünf Monate später meldete sich Berta Konn in München ab und ging nach Wien, wo ihr Sohn seit 1933 lebte. Der letzte Wohnort von Berta und Ludwig Konn war die Schiffamtsgasse 10. Dort gab es sogenannte Sammelwohnungen, in die Jüdinnen und Juden zwangsweise eingewiesen wurden. Sie befanden sich oft in Häusern, die Jüdinnen und Juden gehörten. Am 27. August 1942 verschleppte die Gestapo Berta und Ludwig Konn mit Transport 38 von Wien in das Ghetto Theresienstadt. Von den 1.000 Deportierten waren 881 Menschen älter als 61 Jahre; das Durchschnittsalter lag bei 72 Jahren. In Theresienstadt erhielt die 78-jährige Berta Konn die Häftlingsnummer 15785. Sie starb am 24. April 1943 – offiziell an „Altersschwäche“, so die Angabe des Lagerarztes. Zweifellos waren es jedoch die extrem schlechten Lebensumstände und die gezielte Unterversorgung, die zu Berta Konns Tod führten.
Auch Berta Konns Sohn Ludwig überlebte die Shoah nicht: Die SS ermordete ihn am 16. Mai 1944 im Konzentrationslager Sachsenhausen. Berta Konns Bruder Jacob Franc starb 1942 ebenfalls in Theresienstadt. (Text Stefan Dickas, Lektorat C. Fritsche)

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