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Sofie Levi, geb. Marx


Tengstr. 32

Geburtsdatum:
10.04.1893
Geburtsort:
Weinsheim, Kr. Bad Kreuznach
Todesdatum:
25.11.1941
Todesort:
Kaunas
Opfergruppe:
Als Jüdinnen und Juden Verfolgte
Form:
Erinnerungszeichen (Stele)
Anbringung:
20.10.2022

Sofie Marx erblickte am 10. April 1893 in Weinsheim im heutigen Rheinland-Pfalz als dritte Tochter einer vielköpfigen Familie das Licht der Welt. Anfang 1922 heiratete sie den Vieh- und Pferdehändler August Levi, 1884 geboren. Im selben Jahr kam Sohn Heinz zur Welt, ein Jahr später folgte Tochter Johanna Helene (Hannele). 1925 zog die Familie nach Saarlouis, wo 1935 Lore Rachel geboren wurde.
Nachdem das Saargebiet 1935 an das Deutsche Reich angegliedert worden war, begann der wirtschaftliche Niedergang der jüdischen Familie. Sie war ab September 1935 gezwungen, Haus und Grundstücke weit unter Wert zu verkaufen. Weil das Saargebiet mit Kriegsausbruch zur Sperrzone erklärt wurde, musste die Familie ihre Heimat verlassen. Sofie Levi, ihr Mann und ihre Kinder kamen jeder nur mit einem Handköfferchen nach München und waren dort auf die Unterstützung der Jüdischen Gemeinde angewiesen. Eltern und Kinder mussten sich trennen: Während Sofie und August Levi in der Tengstraße 32 in einem Zimmer lebten, fand Heinz Levi Platz im jüdischen Lehrlingsheim in der Hohenzollernstraße 4. Seine Schwester Johanna lernte im jüdischen Kinderheim in der Antonienstraße. Die damals vierjährige Lore nahm die Familie des Rechtsanwalts Hans Bloch in Pflege. Ab August 1940 war sie im jüdischen Kinderheim untergebracht.
Sofie Levi trug zum kärglichen Lebensunterhalt der Familie bei und stellte Filzblumen her. Bereits Ende 1937 hatte sie Kontakt zu Verwandten aufgenommen, die im 19. Jahrhundert in die USA ausgewandert waren. Inständig und flehentlich bat sie um Hilfe bei der Emigration. Ihre Cousine gab für sie und weitere Geschwister eine Bürgschaft ab, doch die vom amerikanischen Konsulat ausgestellte Auswanderungsnummer war sehr hoch. Rechtsanwalt Bloch unterstützte die Familie und suchte nach Emigrationsmöglichkeiten in andere Länder. Weil Sofie und August Levi nahezu mittellos waren, scheiterten diese Bemühungen. Das Ehepaar musste Anfang September 1940 in die Lindwurmstraße 19 ziehen; dort kam auch Sohn Heinz unter. Am 20. November 1941 deportierte die Gestapo Sofie und August Levi sowie ihre Kinder Heinz, Johanna und Lore zusammen mit knapp 1.000 anderen Jüdinnen und Juden nach Kaunas. Dort ermordete sie die SS am 25. November 1941. (Text: Eva Strauß; Lektorat: C. Fritsche)

Erinnerungszeichen für die Familie Levi

Im Gedenken an die Familie Levi fand am 20. Oktober 2022 eine Gedenkveranstaltung vor dem ehemailigen Wohnort der Eltern in der Tengstraße 32 statt.

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