Die Münchnerin Olga Maier lebte in einer Wohnung in der Arcostraße 1, als sie 1939 als Jüdin gezwungen wurde, ihre Wertsachen abzugeben, darunter auch zwei silberne Leuchter, die später das Bayerische Nationalmuseum kaufte. Nach ihrer Deportation aus München wurde Olga Maier im September 1942 im Vernichtungslager Treblinka von der SS ermordet.
Am 11. Januar 2024 fand im NS-Dokumentationszentrum eine Gedenkfeier für Olga Maier statt. Neben Dr. Mirjam Zadoff, Direktorin des NS-Dokumentationszentrums München, Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, und Sarah Steinborn vom Jüdischen Museum München sprach auch Dr. Matthias Weniger, Leiter der Provenienzforschung im Bayerischen Nationalmuseum. Ihm war es vor einigen Jahren gelungen, Angehörige Olga Maiers der ersten bis dritten Generation ausfindig zu machen und schließlich 2022 die Restitution der Kerzenleuchter zu veranlassen. Viele dieser Angehörigen Olga Maiers kamen aus den USA, Großbritannien und Israel für die Gedenkveranstaltung angereist.
Die Leuchter Olga Maiers hatte die Erbengemeinschaft dem Jüdischen Museum München geschenkt, das ihnen eine eigene Ausstellung widmete: »Tante Olgas Silberleuchter. Eine Münchner Familiengeschichte«. Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung im NS-Dokumentationszentrum ging man gemeinsam zum ehemaligen Wohnort Olga Maiers in der Arcostraße 1, wo das Erinnerungszeichen für sie angebracht wurde. Nach einer gemeinsamen Stadtführung mit Dr. Matthias Weniger gab es schließlich noch einen geführten Rundgang durch die Ausstellung über die Silberleuchter im Jüdischen Museum München.