Irma Hecht zog 1901 nach München und besuchte hier ein Gymnasium, anschließend studierte sie an der Universität München. Sie arbeitete als Privatlehrerin für alte Sprachen sowie als wissenschaftliche Assistentin. Im November 1941 deportierte die Gestapo Irma Hecht nach Kaunus, wo sie kurz nach der Ankunft ermordet wurde.
Dr. med. Eugen Doernberger studierte Medizin in München. Im ersten Weltkrieg arbeitete als Schiffsarzt, während den Kämpfen um die Räterepublik 1919 versorgte er in München Verletzte. Er war als Arzt für das städtische Schul- und Gesundheitsamt tätig sowie in der Sozialarbeit für die Israelitische Kultusgemeinde. Dr. med. Eugen Doernberger starb 1938 in München.
Dr. jur. Hermann Raff studierte in München und Erlangen Jura, und spezialisierte sich als Jurist auf Handels- und Grundstücksrecht. 1936 zog er mit seiner Frau nach Füssen, um der ständigen Verfolgung zu entgehen. Da er mit einer nichtjüdischen Frau verheiratet war, wurde Dr. jur. Hermann Raff nicht deportiert. Er starb 1943 in Füssen.
Am 7. November 2022 fand im Café Reitschule eine Gedenkveranstaltung für Irma Hecht, Dr. med. Eugen Doernberger und Dr. jur. Hermann Raff statt. Es sprachen neben Bürgermeisterin Katrin Habenschaden und Dr. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern auch Jan Fischer, Initiator des Projekts „Jüdisches Leben in der Ohmstraße sichtbar machen“ sowie Dr. Matthias Georgi von Neumann & Kamp Historische Projekte. Schülerinnen und Schüler des Oskar-von-Miller-Gymnasiums verlasen die Lebensgeschichten, und Dr. Peter Troberg sprach für die Angehörigen. Das Schlusswort hielt Lauren Kathryn Day, Global Head of Group Communications and Reputation, Allianz SE. Im Anschluss wurden die Erinnerungszeichen für Dr. Eugen Doernberger, Dr. Hermann Raff und Irma Hecht an ihrem ehemaligen Wohnort in der Ohmstraße 13 angebracht.