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Dr. med. Eugen Doernberger


Ohmstr. 13



Geburtsdatum:
03.04.1867
Geburtsort:
München
Todesdatum:
21.03.1938
Todesort:
München
Opfergruppe:
Als Jüdinnen und Juden Verfolgte
Form:
Erinnerungszeichen (Tafel)
Anbringung:
07.11.2022

Eugen Doernberger kam am 3. März 1867 als ältester Sohn von Ludwig Doernberger und seiner Frau Philippine, geborene Dinkelsbühler, in München zur Welt. Ihm folgten sieben weitere Kinder. Seine Eltern betrieben eine Fabrik für Hutstoffe. Eugen Doernberger studierte in München Medizin und erhielt 1891 seine Approbation. Nach Stationen in Berlin und Graz ließ er sich in München nieder und betrieb in der Arcostraße 8 eine Kinderarztpraxis. 1901 heiratete er Emilie Guggenheimer. Das Paar bekam zwei Kinder: Franz Kurt, 1902 geboren, und Rudolf Karl, 1907 geboren. Franz Doernberger starb bereits 1921.
Der geheime Sanitätsrat und Hofrat Eugen Doernberger war im Ersten Weltkrieg zunächst Schiffsarzt in Havanna. Später verteilte er als Kolonnenarzt am Münchner Hauptbahnhof die Verwundeten auf verschiedene Kliniken. Als es im Frühling 1919 in München zu Gefechten zwischen Anhängern der Räterepublik und Konterrevolutionären kam, versorgte er Verwundete. Eugen Doernberger war im öffentlichen Gesundheitswesen aktiv, unter anderem bis 1933 als Vorsitzender des Ausschusses für die berufsgerichtlichen Vorverfahren beim Ärztlichen Bezirksverein München-Stadt. Daneben war er treibende Kraft beim Aufbau des Münchner Schularztsystems und engagierte sich in der Jüdischen Gemeinde. Dort kümmerte er sich besonders um die Gesundheit der jüdischen Kinder, förderte Sport und Erholungsheime. Außerdem war Eugen Doernberger Vereinsarzt des Israelitischen Frauenvereins sowie seit 1896 Hausarzt der Lipschütz'schen Versorgungsanstalt, die unter anderem das Altenheim der Kultusgemeinde in der Mathildenstraße betrieb.
Wie Eugen Doernberger den Beginn der NS-Herrschaft erlebte, geht aus den Quellen nicht hervor. Anders als sein Sohn Rudolf emigrierte er nicht. Gemeinsam mit seiner Frau Emilie lebte er nach 1933 zeitweise in Meran und Berlin. In München wohnte das Ehepaar ab 1936 im Erdgeschoss der Ohmstraße 13. Eugen Doernberger starb nur wenige Tage nach seinem 71. Geburtstag am 21. März 1938. Er wurde auf dem Neuen Israelitischen Friedhof in München beerdigt. Seiner Witwe gelang noch im gleichen Jahr die Flucht zu ihrem Sohn Rudolf nach Montevideo. (Text Neumann & Kamp - Historische Projekte, Lektorat C. Fritsche)

Erinnerungszeichen für Irma Hecht, Eugen Doernberger und Hermann Raff

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