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Dr. phil. Edgar Weil


Maximilianstr. 26

Geburtsdatum:
07.07.1908
Geburtsort:
Frankfurt am Main
Todesdatum:
01.09.1941
Todesort:
KZ Mauthausen
Opfergruppe:
Als Jüdinnen und Juden Verfolgte
Form:
Erinnerungszeichen (Tafel)
Anbringung:
25.06.2020
Stadtteil:
Altstadt - Lehel

Edgar Weil kam am 7. Juli 1908 in Frankfurt am Main als der jüngere von zwei Söhnen des jüdischen Apothekers Dr. Richard Weil und seiner Frau Pauline, geborene Hochstädter, zur Welt. Nach dem Literaturstudium und der Promotion heiratete er 1932 Grete Dispeker. In der Spielzeit 1932/33 war Edgar Weil Dramaturg an den Münchner Kammerspielen. Nur wenige Wochen nach Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft verhaftete die Politische Polizei Edgar Weil und Theaterdirektor Otto Falckenberg. Sie waren wegen eines Briefs von Regisseur Ernst Held an die Direktion der Kammerspiele denunziert worden. Ernst Held war 1932 mit seiner kommunistischen Frau nach Moskau geflohen und schickte von dort einen Brief als Lebenszeichen. Dieser war für die NS-Machthaber eine „hochverräterische Korrespondenz“. Wie Otto Falckenberg kam auch Edgar Weil wieder frei, allerdings erst nach Verhören und Misshandlungen. Edgar Weil ging nach seiner Entlassung zu seinen Eltern nach Frankfurt und emigrierte von dort aus noch 1933 nach Amsterdam. Zwei Jahre später folgte ihm seine Frau Grete.
Nach der deutschen Besetzung der Niederlande am 10. Mai 1940 versuchten Edgar und Grete Weil, nach Kuba zu emigrieren. Grete Weil hatte ihr Visum bereits erhalten; Edgar Weil holte seines am 11. Juni 1941 ab. Am Abend geriet er in eine Razzia. Dabei verhaftete die Polizei 300 jüdische Männer willkürlich auf der Straße. Alle Bemühungen, ihn freizubekommen, schlugen fehl. Die Deutschen verschleppten Edgar Weil erst in das Internierungslager in den Dünen von Schoorl in Nordholland und am 25. Juni 1941 in das Konzentrationslager Mauthausen. Grete Weil erhielt am 31. August 1941 einen letzten Brief von ihrem Mann. Die SS tötete Edgar Weil am 17. September 1941. Nach seiner Ermordung tauchte seine Frau Grete unter und überlebte versteckt in den Niederlanden. Sie kehrte nach Kriegsende nach Deutschland zurück und schrieb als Schriftstellerin gegen das Vergessen an. (Text Janne und Klaus Weinzierl, Lektorat C. Fritsche)

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