Titelbild Biografien
Biografie Detailseite 1

Salomon Silber


Bürkleinstr. 20



Geburtsdatum:
12.05.1868
Geburtsort:
Mainstockheim, Kr. Kitzingen
Todesdatum:
21.04.1938
Todesort:
München
Opfergruppe:
Als Jüdinnen und Juden Verfolgte
Form:
Erinnerungszeichen (Stele)
Anbringung:
20.11.2018
Stadtteil:
Altstadt - Lehel

Salomon Silber wurde am 12. Mai 1868 im unterfränkischen Mainstockheim geboren. Seine Eltern, der Weinhändler Isaak Baruch Silber und seine Frau Karoline, waren orthodoxe Juden. Salomon Silber ging nach Würzburg und wurde Versicherungsagent für Lebensversicherungen. Am 24. September 1894 heiratete er Ida Falk. Zwischen 1899 und 1910 bekam das Paar sechs Kinder. 1899 zog die Familie Silber nach München und lebte seit 1916 in der Erdgeschosswohnung der Bürkleinstraße 16 (heute 20). Das Haus gehörte Ida Silber und ihren Geschwistern.
Salomon Silber war fast 30 Jahre Schriftführer der Chewra Kadischa, der traditionsreichen jüdischen Begräbnisbruderschaft. Besonders intensiv kümmerte er sich um Sterbende im Israelitischen Krankenhaus in der Ludwigsvorstadt. Salomon Silbers Tochter Karola ging schon in den 1920er Jahren nach Palästina und gründete dort eine Familie. Die älteste Tochter Centa Gitl Silber blieb bei ihren Eltern in der Bürkleinstraße und arbeitete als Sekretärin in der Israelitischen Kultusgemeinde. Sie starb am 25. November 1937. Salomon Silber erkrankte schwer und starb nur wenige Monate nach seiner Tochter am 21. April 1938. Er wurde auf dem Neuen Israelitischen Friedhof in München beerdigt. Die Trauerrede hielt Dr. Joseph Armschutz, Arzt und Gründer des Vereins „Krankenheim Israelitische Privatklinik e.V.“, jenes Krankenhaus, für das sich Salomon Silber Zeit seines Lebens besonders engagiert hatte.
Salomon Silbers Frau Ida wurde am 15. Juli 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort starb sie am 27. Februar 1943 aufgrund der katastrophalen Bedingungen. Die drei Söhne überlebten die Shoah: Siegfried und Bruno Silber waren bereits 1933 nach Palästina emigriert. Dr. Fritz Silber konnte 1941 mit seiner Familie in die USA entkommen.
(Text Felicia Englmann, Lektorat C. Fritsche)

Weitere Erinnerungszeichen an diesem Ort