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Berthold Sterneck (fr. Stern)


Presselweg 1

Geburtsdatum:
30.04.1887
Geburtsort:
Wien
Todesdatum:
25.11.1943
Todesort:
München
Opfergruppe:
Als Jüdinnen und Juden Verfolgte
Form:
Erinnerungszeichen (Stele)
Anbringung:
10.07.2022
Stadtteil:
Pasing - Obermenzing

Die Lebenswege von Berthold Sterneck, der am 30. April 1887 als Berthold Stern geboren wird, und seiner Frau Margarethe Sterneck (geb. Guttmann *12. Mai 1894) beginnen in Wien. Beide stammen aus jüdischen Familien, werden Sänger und kommen nach Engagements an verschiedenen Opernhäusern 1920 ans Deutsche Landestheater in Prag, wo sie oft zusammen auf der Bühne stehen. Sie heiraten – Berthold Sterneck als Witwer zum zweiten Mal – und ziehen mit Kurt, Bertholds Sohn aus erster Ehe, 1923 nach München, wo Tochter Johanna Freia zur Welt kommt. Der Bassbariton ist ein gefeierter Sänger an der Bayerischen Staatsoper; die Familie genießt hier ihre glücklichste Zeit. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten folgen Berufsverbot, Ausgrenzung und Erniedrigung. Tochter Johanna kann 1939 mit einem Kindertransport nach England entkommen. Berthold Sterneck wird zur Zwangsarbeit verpflichtet, erkrankt schwer und stirbt am 25. November 1943. Sohn Kurt wird als sogenannter Mischling 1. Grades in ein KZ und später in ein Zwangsarbeitslager verschleppt. Um der drohenden Deportation zu entgehen, muss Margarethe Sterneck 1944 untertauchen, wird nach einer gefährlichen Irrfahrt über Wien und das Montafon von mutigen Menschen in einem Pfarrhaus in Schwenningen am Neckar versteckt, wo sie aus Verzweiflung und Angst vor Entdeckung am 22. Februar 1945 ihrem Leben ein Ende setzt. Die Kinder überleben den Krieg und gründen eigene Familien. (Text Peter Sanders)

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