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Nathan Bergmann


Tengstr. 25

Geburtsdatum:
10.03.1857
Geburtsort:
Gochsheim, Kr. Schweinfurt
Todesdatum:
20.05.1940
Todesort:
München
Opfergruppe:
Als Jüdinnen und Juden Verfolgte
Form:
Erinnerungszeichen (Tafel)
Anbringung:
23.09.2021
Stadtteil:
Schwabing-West

Nathan Bergmann kam am 10. März 1857 in Gochsheim im Landkreis Schweinfurt als Sohn des Kaufmanns Kallmann Bergmann und seiner Frau Jette, geborene Wormser, zur Welt. Wohl in seiner Jugend ging er nach Nürnberg, damals der Welthandelsplatz für Hopfen. Gemeinsam mit seinen Brüdern führte Nathan Bergmann dort die 1860 gegründete Hopfengroßhandlung Bergmann & Co. Nach dem frühen Tod seiner ersten Frau heiratete er 1889 Mina Spear. Das Paar bekam drei Kinder: Wilhelm, 1894 geboren, Else, 1895 geboren, und Helene, 1897 geboren. Der Tod des erst 14-jährigen Wilhelm im Jahr 1908 war für die Familie sicherlich ein schwerer Schicksalsschlag.
In der NS-Zeit erlebte die jüdische Familie Bergmann massive Einschränkungen. Mit der „Machtübernahme“ der Nationalsozialisten endete die Erfolgsgeschichte der jüdischen Hopfenhändler in Nürnberg. 1930 waren etwa 40 Prozent aller Handelshäuser im Besitz von Jüdinnen und Juden gewesen. Nun übernahmen „arische“ Kaufleute sie nach und nach. Gleichzeitig begann in Nürnberg als „Stadt der Reichsparteitage“ unter Gauleiter Julius Streicher eine besonders beispiellose antisemitische Hetze. 1934 zog Nathan Bergmann mit seiner Frau Mina, Tochter Helene und Enkelin Anneliese nach München in die Tengstraße 25. In München führte er mit seinen Brüdern Michael und Philipp die Hopfengroßhandlung N. Bergmann & Co in der Wilhelmstraße 15. Zum 29. Juni 1938 musste die Firma zwangsweise schließen. Knapp zwei Jahre später starb Nathan Bergmann am 20. Mai 1940 im Alter von 83 Jahren in der Israelitischen Privatklinik in der Hermann-Schmid-Straße 5 an Krebs.
Viele von Nathan Bergmanns Familienangehörigen überlebten die NS-Zeit nicht: Seine Frau Mina deportierte die Gestapo in das Ghetto Theresienstadt, wo sie am 30. Juni 1942 starb. Auch Tochter Helene Bergmann wurde am 8. April 1944 in Theresienstadt ermordet. (Text Elisabeth Rosa M. Noske, Lektorat C. Fritsche)

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