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Alice Jaffé, geb. Portner


Kaulbachstr. 33

Geburtsdatum:
30.04.1875
Geburtsort:
Berlin
Todesort:
Auschwitz
Opfergruppe:
Als Jüdinnen und Juden Verfolgte
Form:
Erinnerungszeichen (Tafel)
Anbringung:
22.10.2025

Zu Alice Jaffé gibt es noch keine ausführliche Biografie, daher sind zu ihr bisher nur wenige Informationen bekannt. Sie kam am 30. April 1875 als Tochter des Bankiers Heinrich Portner und seiner Frau Regina in Berlin zur Welt. Alice Portner besuchte die Luisenschule, die erste städtische Mädchenschule in Berlin. Später heiratete sie den aus Posen (heute Poznań) stammenden Holzgroßhändler Georg Jaffé und bekam mit ihm zwei Kinder: Johanna Eva kam 1899 in Posen zur Welt, Hilde wurde 1907 in Berlin geboren. 1930 starb Georg Jaffé in Frankfurt am Main.
Seit August 1936 lebte Alice Jaffé in München in der Kaulbachstraße 33. Warum sie nach München zog und ob sie hier Verwandte oder Freunde hatte, ist bisher unklar. Ab Oktober 1941 wohnte Alice Jaffé in der Brienner Straße 53, später musste sie in die „Heimanlage für Juden“ ziehen, ein Sammellager in der Clemens-August-Straße 9. Einen Tag vor ihrer Deportation ins Ghetto Theresienstadt am 16. Juli 1942 schrieb sie ihrer Freundin Brigitte Bloch: „Da es regnet, sitze ich gemütlich im Zimmer und ruhe mich aus, denn morgen in der Frühe verreise ich.“ Von Theresienstadt aus schrieb sie im April 1944 ein letztes Mal in ihre Freundin. Am 18. Mai 1944 wurde Alice Jaffé ins KZ Auschwitz deportiert und dort ermordet, vermutlich am 11. oder 12. Juli 1944. Sie starb mit 69 Jahren. (Text und Lektorat Christiane Fritsche)

5 Jahre ErinnerungsWerkstatt München e. V.

Zum fünfjährigen Bestehen der ErinnerungsWerkstatt München e. V. findet am Dienstag, den 21. Oktober 2025 im Goethe-Institut eine Gedenkveranstaltung für 14 Opfer des Nationalsozialismus statt. Im Anschluss werden zwei der Erinnerungszeichen gesetzt, zwölf weitere Erinnerungszeichen folgen am nächsten Tag.

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