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Bernhard Hausner


Hans-Sachs-Str. 13

Geburtsdatum:
21.05.1853
Geburtsort:
Oettingen, Kr. Nördlingen
Todesdatum:
11.10.1942
Todesort:
Theresienstadt
Opfergruppe:
Als Jüdinnen und Juden Verfolgte
Form:
Erinnerungszeichen (Tafel)
Anbringung:
17.07.2024

Bernhard Hausner kam am 21. Mai 1853 im schwäbischen Oettingen als jüngster Sohn des Münchner Pelzhändlers Josua Hausner und seiner Frau Babette zur Welt. Er hatte zwei Geschwister: den älteren Bruder Josef und die jüngere Schwester Henriette. Über seine Kindheit und Schulbildung ist nichts bekannt. Bernhard Hausner wurde Kaufmann: Ihm gehörte die Münchner Firma Gebr. Hausner, ein Woll- und Fellgroßhandel am Oberen Anger 45. 1890 heiratete er die acht Jahre jüngere Esther Levy und bekam mit ihr drei Kinder: Julius, 1891 geboren, Ernst, 1893 geboren, und Mary, 1895 geboren. Die Familie wohnte seit 1916 in der Mozartstraße 21. Im Ersten Weltkrieg fiel Julius Hausner 1916 vor Verdun. Esther Hausner starb nur wenige Jahre später. Ernst Hausner trat als Teilhaber in den Woll- und Fellgroßhandel seines Vaters ein. Mary Hausner arbeitete als Laborantin, Röntgenassistentin und Fotografin.
Als junger Mann hatte Bernhard Hausner 1871 die rechtliche Gleichstellung der jüdischen Bevölkerung in Deutschland erlebt. Wie erschüttert er nach Beginn der NS-Herrschaft von der Entrechtung jüdischer Menschen und der bis dahin unvorstellbaren Verfolgung gewesen sein muss, kann man kaum erahnen. 1936 zog Bernhard Hausner in die Hans-Sachs-Straße 13, wo auch seine Schwester Henriette Heilbronner lebte. Als seinem Sohn Ernst ein Jahr später die Emigration nach Argentinien gelang, gab er sein Geschäft auf. Im November 1941 musste Bernhard Hausner erleben, wie seine Tochter Mary nach Kaunas deportiert wurde; dort wurde sie ebenso wie die anderen Verschleppten erschossen. Im April 1942 brachte die Gestapo Bernhard Hausner in die „Judensiedlung Milbertshofen“, ein primitives Barackenlager in der Knorrstraße. Gemeinsam mit seiner Schwester Henriette wurde er am 10. Juni 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort wurde er am 11. Oktober 1942 mit 89 Jahren ermordet. Henriette Heilbronner wurde ebenfalls in Theresienstadt getötet: Sie starb am 24. November 1942. (Text Barbara Hutzelmann; Lektorat Christiane Fritsche)

Erinnerungszeichen für Henriette Heilbronner, Bernhard und Josef Hausner

Am Mittwoch, den 17. Juli 2024 wurden im Rahmen einer Gedenkveranstaltung Erinnerungszeichen für die Geschwister Hausner an ihrem ehemaligen Wohnort in der Hans-Sachs-Straße angebracht.

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