Elisabeth Heims stammte aus der Berliner Professorenfamilie Heymann. Ihre Familie trat 1905 aus der Jüdischen Gemeinde aus; später änderte sie den jüdisch klingenden Nachnamen in Heims. Vermutlich 1923 lernte Elisabeth Heims den 20 Jahre älteren Wirtschaftsanwalt Alexander Dünkelsbühler aus München kennen. Obwohl er seit Längerem von seiner Frau Eleonore getrennt lebte, willigte diese nicht in eine Scheidung ein. Deshalb konnten Elisabeth Heims und Alexander Dünkelsbühler nicht heiraten. Entgegen aller gesellschaftlicher Regeln zogen sie trotzdem gemeinsam in die Arcisstraße 14 (heute Katharina-von-Bora-Straße 10).
Die „Machtübernahme“ der Nationalsozialisten veränderte das Leben des Paares grundlegend. Weil er Soldat im Ersten Weltkrieg gewesen war, durfte Alexander Dünkelsbühler zwar weiterhin als Rechtsanwalt arbeiten. Doch der Boykott gegen die Jüdinnen und Juden zeigte Wirkung. Die Einnahmen der Kanzlei verringerten sich zusehends, immer mehr Klienten nahmen sich einen „arischen“ Anwalt. Nach dem Erlass der „Nürnberger Rassengesetze“ sah Alexander Dünkelsbühler für sich keinen Ausweg mehr: Am 24. September 1935 nahm er sich das Leben.
1938 schloss sich Elisabeth Heims den Quäkern an. Die Gemeinschaft unterstützte in der NS-Zeit Jüdinnen und Juden bei der Flucht aus Deutschland. Auch Elisabeth Heims half, wo sie konnte, und nahm darüber hinaus alte und pflegebedürftige Menschen bei sich auf. Ab Juli 1941 musste Elisabeth Heims in der Flachsröste Lohhof Zwangsarbeit leisten. Als stellvertretende Lagerleiterin kümmerte sie sich vor allem um die jüngeren jüdischen Zwangsarbeiterinnen. Obwohl ihr in den USA lebender Bruder Eduard ihr 1941 die für die Flucht aus Deutschland notwendigen Dokumente beschaffte, ergriff sie diese Chance auf eine Emigration ins sichere Ausland nicht. Mit den Worten „Wie sollen die Jungen das Schicksal hinnehmen, wenn wir Alten davonliefen?“ zerriss sie die Papiere. Am 20. November 1941 wurde Elisabeth Heims nach Kaunas in Litauen deportiert und dort fünf Tage später ermordet..(Text Ingrid Reuther , Lektorat C. Fritsche)