Stele mit Erinnerungszeichen für Julius Marx
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Julius Marx


Corneliusstr. 2

Geburtsdatum:
10.11.1885
Geburtsort:
München
Todesdatum:
25.11.1941
Todesort:
Kaunas
Opfergruppe:
Als Jüdinnen und Juden Verfolgte
Form:
Erinnerungszeichen (Stele)
Anbringung:
20.11.2018
Stadtteil:
Ludwigsvorstadt - Isarvorstadt

Julius Marx kam am 10. November 1885 als Sohn des Metzgermeisters Salomon Marx und seiner Frau Franziska (Fanny) Marx, geborene Veith, zur Welt. Er besuchte das Gymnasium und war im Ersten Weltkrieg Sanitätsunteroffizier. In der Corneliusstraße 2 betrieb er einen Groß- und Kleinhandel für Schuhwaren. Am 7. März 1922 heiratete Julius Marx Franziska (Fanny) Marx, geborene Walter. Tochter Lisl Karola kam am 20. Dezember 1923 zur Welt. Sie starb am 27. April 1938; die Todesursache ist unbekannt.
Julius Marx gehörte zu den etwa 1.000 jüdischen Männern aus München, die im Zuge der „Kristallnacht“ am 10. November 1938 in das Konzentrationslager Dachau verschleppt wurden. Er erhielt die Häftlingsnummer 19.573 und wurde erst am 19. Dezember 1938 wieder freigelassen. Sein Geschäft wurde „arisiert“. Auch Franz Fried, ein Geschäftsfreund von Julius Marx, wurde im November 1938 in Dachau inhaftiert. Nach seiner Entlassung kam er für einige Zeit in der Corneliusstraße 2 bei Julius und Fanny Marx unter. 70 Jahre später berichtete seine Enkelin Amelie Fried darüber in ihrem Buch „Schuhhaus Pallas“.
Am 20. November 1941 wurde Julius Marx zusammen mit seiner Frau und etwa 1.000 anderen jüdischen Männern, Frauen und Kindern vom Güterbahnhof Milbertshofen nach Kaunas in Litauen deportiert. Es war die erste Massendeportation von Münchner Jüdinnen und Juden. Ursprünglich war Riga als Ziel vorgesehen, doch der Zug wurde umgeleitet, da das Ghetto in Riga überfüllt war. Am 25. November 1941 erschoss das Einsatzkommando 3 unter SS-Standartenführer Karl Jäger die aus München deportierten Jüdinnen und Juden in Fort IX in Kaunas.(Text Thomas Nowotny, Lektorat C. Fritsche)

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