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Theodor Sternau


Soyerhofstr. 24

Geburtsdatum:
03.05.1874
Geburtsort:
Neustadt an der Aisch
Todesdatum:
14.11.1938
Todesort:
München
Opfergruppe:
Als Jüdinnen und Juden Verfolgte
Form:
Erinnerungszeichen (Tafel)
Anbringung:
23.07.2024

Theodor Sternau wurde am 3. Mai 1874 in Neustadt an der Aisch geboren. Seine Eltern waren der Kaufmann Adolf Sternau und Lina Sternau, geborene Bamberger. Theodor hatte vier jüngere Geschwister: Otto, Heinrich, Emma und Robert. In den 1930er Jahren unterstützte Theodor Sternau seine Schwester finanziell mit monatlich 110 Reichsmark, da sie aufgrund einer Krankheit nicht mehr arbeiten konnte. Am 6. November 1896 immatrikulierte er sich an der Friedrich-Alexanders-Universität Erlangen im Fachbereich Pharmazie. Am 10. Mai 1898 bestand er die Staatsprüfung zum Apotheker.
1930 zog Theodor Sternau mit 56 Jahren nach München und übernahm die neu errichtete Hochvogel-Apotheke in der Soyerhofstraße 26. Die Apotheke war Teil der neuen GEWOFAG-Siedlung in Harlaching und wurde nach dem nahegelegenen Hochvogelplatz benannt. Unter 18 Bewerbern wählte die Stadt München Theodor Sternau aus, da er die meiste Berufserfahrung hatte. Die Apotheke bestand aus einem Verkaufsraum, einem Labor, einer Materialkammer und einem Vorratsraum, denn Apotheker stellten damals die meisten Medikamente selbst her. Theodor Sternau wohnte zuerst in der Soyerhofstraße 24 und später im Bavariaring 41. Obwohl er in seiner Steuererklärung bei Religion „keine“ angab und sich vermutlich nicht als Jude sah, verfolgten ihn die Nationalsozialisten aufgrund seiner jüdischen Herkunft. Ab dem 1. August 1933 verpachtete er die Apotheke für jährlich rund 6.000 Reichsmark, da er aus Gesundheitsgründen nicht mehr selbst arbeiten konnte. Am 14. November 1938 beging Theodor Sternau Suizid. Theodor Sternaus Jagdhütte in Egling wurde nach seinem Tod von der Hitlerjugend beschlagnahmt. Seinen Besitz nahm die SA an sich. Seine Schwester Emma wurde am 24. März 1942 deportiert. Ihr weiteres Schicksal ist unklar. (Text Simon Arnold und Marco Dapra; Lektorat C. Fritsche)

Erinnerungszeichen für ehemalige Mieter der Münchner Wohnen in Giesing und Harlaching

Bereits zum zweiten Mal führte die Münchner Wohnen ein erinnerungskulturelles Projekt gemeinsam mit Public History im Kulturreferat der Landeshauptstadt München durch.

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