Plakette mit Erinnerungszeichen für Hans Hutzelmann
Biografie Detailseite 1

Hans Hutzelmann


Margaretenstr. 18

Geburtsdatum:
29.05.1906
Geburtsort:
München
Todesdatum:
15.01.1945
Todesort:
Brandenburg-Görden
Opfergruppe:
Politisch Verfolgte – Arbeiterbewegung
Form:
Erinnerungszeichen (Tafel)
Anbringung:
26.01.2019
Stadtteil:
Sendling

Hans Hutzelmann kam am 29. Mai 1906 in München als Sohn des Postschaffners Michael Hutzelmann und seiner Frau Rosa zur Welt. Er wurde Maschinenbauer und arbeitete unter anderem als Monteur in der Münchner Maschinenfabrik Friedrich Deckel. 1923 lernte er Emma Holleis kennen; ein Jahr später kam Sohn Herbert zur Welt. Hans und Emma Hutzelmann kümmerten sich nicht um Konventionen und heirateten erst 1937. Seit 1925 lebte die Familie in der Margaretenstraße 18.
Gemeinsam mit seiner Frau Emma und Freunden gründete Hans Hutzelmann im August 1943 die „Antinazistische Deutsche Volksfront“ (ADV). Die Hauptziele: Ein Zusammenschluss mit anderen Widerstandsgruppen und ein politischer Umsturz. Die Gruppe unterstützte die russische Untergrundbewegung „Brüderliche Zusammenarbeit der Kriegsgefangenen“ („Bratskoje Sotrudnitschestwo Wojennoplennych“, kurz: BSW). Es gab mehrere geheime Treffen in der Margaretenstraße 18. Als die BSW aufflog, wurden die Mitglieder der ADV verhaftet. Obwohl sie nicht Teil der Widerstandsgruppe waren, wurden auch Hans Hutzelmanns Schwager und Schwägerinnen Ludwig, Andreas und Rosa Holleis sowie Dora Eckstein inhaftiert. Hans Hutzelmann wurde in der Haft gefoltert. Dora Eckstein erinnerte sich später, er sei ganz blau geschlagen und voller Blut gewesen, als sie ihm bei einem Verhör gegenübergestellt wurde. Am 8. Dezember 1944 verurteilte der Volksgerichtshof Hans Hutzelmann zum Tod. Nach dem Urteil wurde er ins Zuchthaus Brandenburg-Görden gebracht. In seinem letzten Brief schrieb er am 15. Januar 1945: „Nun ist die große Stunde für mich gekommen. Ich erhielt eben die Mitteilung, daß das Urteil vollstreckt wird. Es ist jetzt 11 Uhr Vormittag, und heute Nachmittag um 2 Uhr werde ich in die Ewigkeit eingehen.“ Hans Hutzelmann wurde am 15. Januar 1945 mit dem Fallbeil hingerichtet. Auch seine Frau Emma Hutzelmann erlebte das Kriegsende nicht: Ihr gelang zwar die Flucht aus dem Gefängnis Stadelheim, doch sie kam am 27. November 1944 in einem Versteck bei einem Bombenangriff ums Leben. (Text Peter Hutzelmann, Lektorat C. Fritsche)

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