Hans Beimler kam am 2. Juli 1895 im Münchner Stadtteil Haidhausen zur Welt. Nach seiner Lehre arbeitete er in München und Hamburg als Schlosser. Im Ersten Weltkrieg wurde Hans Beimler zur Marine eingezogen. Im Herbst 1918 beteiligte er sich an der Novemberrevolution in Cuxhaven. Anfang 1919 kehrte er nach München zurück, kämpfte für die dortige Räterepublik und trat der neu gegründeten Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) bei. Im Juli 1919 heiratete Hans Beimler Magdalena Müller. Noch im selben Jahr kam Tochter Rosamaria auf die Welt. Die Familie wohnte in der Döllingerstraße 5 (heute 30).
1921 wurde Hans Beimler wegen der beabsichtigten Sabotage von Reichswehr-Truppenverlegungen zur Bekämpfung von Arbeiteraufständen zu zwei Jahren und drei Monaten Festungshaft verurteilt. Nach seiner Entlassung stieg er zu einem der führenden KPD-Politiker in Bayern auf. 1932 wurde Hans Beimler in den Bayerischen Landtag und den Reichstag gewählt. In der Endphase der Weimarer Republik engagierte er sich gegen die erstarkenden Nationalsozialisten. Am 11. April 1933 wurde er verhaftet und als einer der ersten Häftlinge ins KZ Dachau gebracht. Als bekannter Kommunist wurde er dort besonders schwer misshandelt. In der Nacht vom 8. auf den 9. Mai 1933 gelang Hans Beimler die Flucht. Nachdem er sich wochenlang versteckt hatte, floh er im Juli 1933 nach Moskau. Dort schrieb er die Broschüre „Im Mörderlager Dachau“. Die Veröffentlichung wurde auszugsweise in Deutschland auf illegalen Flugblättern verbreitet und in mehrere Sprachen übersetzt. Ab Ende 1933 unterstützte Hans Beimler im Auftrag der KPD in Paris, Prag und Zürich die illegale Widerstandsbewegung in Deutschland. Im Spanischen Bürgerkrieg war er ab Juli 1936 am Aufbau der Internationalen Brigaden beteiligt, die gegen Diktator Francisco Franco kämpften. Am 1. Dezember 1936 wurde er bei Madrid erschossen – von wem, ist bis heute unklar. (Text Friedbert Mühldorfer, Redaktion C. Fritsche)