Hedwig Cahnmann entstammte einer großbürgerlichen Familie, einige ihrer Vorfahren waren bereits seit dem 18. Jahrhundert als sogenannte Hofjuden in München ansässig. Ihr Mann Sigwart Cahmann wiederum war der erste seiner Familie, der das Gymnasium besuchte. Er wurde später Teilhaber der erfolgreichen Chemischen Fabrik Isaria. Das wohlhabende Paar zog 1913 in eine großzügige Villa in der Sophie-Stele-Straße 12. 1938 mussten Cahnmanns auf massiven Druck hin ihre Villa billig an die Wehrmacht verkaufen. Das Unternehmen Isaria wurde „arisiert“. Die sechs Kinder des Ehepaars Cahnmann konnten in die USA, nach Großbritannien und Palästina emigrieren. Sigwart Cahnmann starb im Januar 1942 in München. Hedwig Cahnmann wurde wenige Wochen danach nach Piaski deportiert und ermordet.
Am 13. Juni 2023 fand am ehemaligen Wohnort der Familie in der Sophie-Stehle-Straße 12 eine Gedenkveranstaltung für Hedwig und Sigwart Cahnmann statt. Es sprachen Dr. Katharina Bergmann und Anna Hanusch vom Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg. Nach der Anbringung der Erinnerungszeichen für Sigwart und Hedwig Cahnmann erzählte Daniel Amman vom Leben des Paares, und Melisa Cahnmann-Taylor verlas den »Exile Psalm«.