Flora und Siegfried Wilmersdörfer lebten mit ihrer Tochter Anna in Landshut, bevor Siegfried Wilmersdörfer 1921 Teilhaber der „Manufakturwaren-Großhandlung Max Wilmersdörfer“ seines Onkels in München wurde. Ab 1927 lebte die Familie in der Haimhauserstraße 19 (heute Haimhauserstraße 1). 1938 „arisierte“ der Strickwarenfabrikant Max Ringelmann das Geschäft der Familie.
Die gemeinsame Tochter Anna konnte 1937 nach New York emigrieren. Flora und Siegfried Wilmersdörfer planten zu ihrer Tochter in die USA zu emigrieren und schifften sich 1939 auf der „St. Louis“ nach Kuba ein. Doch dem Schiff wurde nicht erlaubt, in Havanna anzulegen. Nach langer Irrfahrt wurde das Ehepaar Wilmersdörfer schließlich in Belgien aufgenommen. Siegfried Wilmersdörfer starb 1941 in Brüssel, seine Frau Flora Wilmersdörfer wurde im Juli 1943 von Mechelen nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Am 27. Januar 2022 fand im Pfarrsaal der Evangelisch-Lutherischen Erlöserkirche in Schwabing eine Gedenkveranstaltung für das Ehepaar Wilmersdörfer statt. Anschließend wurden an ihrem ehemaligen Wohnort in der Haimhauserstraße 1 die Erinnerungszeichen für Siegfried und Flora Wilnersdörfer angebracht.