Erinnerungszeichen für Kitty und Rupprecht Neustätter,
Rosenheimerstraße 83

Rupprecht Neustätter, Prokurist in der familieneigenen Papierfabrik, heiratete Kitty im Jahr 1928. Bis 1939 lebte das kinderlose Ehepaar in der heutigen Prinzregentenstraße 83. Kitty war begeisterte Reiterin, ihr Mann ein leidenschaftlicher Freizeitfotograf. Im November 1938 wurde Rupprecht Neustätter von der Gestapo in das Konzentrationslager Dachau verschleppt. Kitty Neustätter musste in der Flachsröste Lohhof Zwangsarbeit leisten. Sie bemühten sich vergeblich um eine Emigration nach Australien. Im November 1941 deportierte die Gestapo Rupprecht und Kitty Neustätter nach Kaunas, wo sie fünf Tage später von der SS ermordet wurden.

Am 25. November 2021 fand eine Gedenkveranstaltung für Kitty und Rupprecht Neustätter im Prinzregententheater statt. Neben Dr. Stefan Schmaus von der Theaterakademie August Everding sprachen auch Bürgermeisterin Verena Dietl sowie Dr. Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern. Ingrid Reuther von der ErinnerungsWerkstatt München verlas die Lebensgeschichten, bevor Dr. Veronika Heyde-Görtz über die Freundschaft ihrer Großmutter zu Kitty und Rupprecht Neustätter sprach. Emma Stratmann und Simon Rauch von der Theaterakademie August Everding lasen aus letzten Zeugnissen der Deportierten, und Florian Ring vom Bezirksausschuss Bogenhausen hielt das Schlusswort. Florian Schlierf (Bass) sorgte für die musikalische Begleitung. 

Im Anschluss wurden die Erinnerungszeichen für Rupprecht und Kitty Neustätter an ihrem ehemaligen Wohnort in der Prinzregentenstraße 83 übergeben.