Bereits als Jugendlicher war Franz Scheider Mitglied des Kommunistischen Jugendverbandes Deuschland geworden. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten beteiligte sich der Neunzehnjährige an der Herstellung und Verteilung der verbotenen kommunistischen »Neuen Zeitung«. Franz Scheider wurde verhaftet und 1934 zu zwei Jahren und drei Monaten Zuchthaus verurteilt.
Zehn Jahre später wurde Franz Scheider als Teil der »Bewährungseinheit 999« mit der Wehrmacht nach Griechenland geschickt, wo Wehrmacht und SS schreckliche Kriegsverbrechen begangen. Er plante mit seinen Kameraden, die Offiziere zu entwaffnen. Sie wurden verraten. Am 9. Juni 1944 wurde Franz Scheider wegen »Kriegsverrats in Tateinheit mit Zersetzung der Wehrkraft« hingerichtet.
Am Freitag, den 9. Juni 2023 fand eine Gedenkveranstaltung für Franz Scheider an seinem ehemaligen Wohnort in der Belgradstraße 16 statt. Es sprachen neben Stadtrat Thomas Lechner auch Dr. Albert Knoll von der KZ-Gedenkstätte Dachau sowie Friedbert Mühldorfer von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – BdA, der Initiator des Erinnerungszeichens. Werner Schäfer, ein Angehöriger Franz Schneiders, strich heruas, welche Bedeutung die Anbringung des Erinnerungszeichens für die Familie hat und Thomas Rock vom Bezirksausschuss Schwabing-West ergänzte, wie wichtig solche Erinnerungsorte im Stadtteil für die politische Bildungsarbeit sind. Anschließend wurde das Erinnerungszeichen für Franz Scheider an seinem ehemaligen Wohnhaus angebracht.