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Ignaz Velisch


Elisabethstr. 30



Birthdate:
25.01.1861
Birthplace:
Fünfkirchen, Ungarn
Date of death:
15.02.1937
Place of death:
München
Victim group:
Als Jüdinnen und Juden Verfolgte
Form:
Erinnerungszeichen (Stele)
Attachment:
22.10.2025

Ignaz Velisch (auch Wellisch) wurde am 25. Januar 1861 in Fünfkirchen (heute Pécs) im damaligen Kaiserreich Österreich-Ungarn geboren. Seine Eltern waren der jüdische Kaufmann Salamon (auch Salomon) Wellisch und seine Frau Fanny. Ignaz Velisch wuchs mit seinen drei Brüdern Anton, Emil und Bela auf. Mit 16 Jahren zog er nach Deutschland, ab 1878 lebte er in München und arbeitete dort zunächst beim königlichen Hofbuchdrucker Mühltaler. Mitte der 1880er Jahre wagte Ignaz Velisch den Sprung in die Selbstständigkeit und gründete im Laufe der Jahre mehrere Druckereien und Plakatanstalten, darunter im April 1900 die Vereinigten Druckereien & Kunstanstalt, die eine Zeitlang auch als Münchener Graphische Kunstanstalt JG Velisch firmierten. Dort wurden mehrsprachige Reiseführer von München, Zeitschriften wie „Graphische Künste“, Postkarten und Plakate gedruckt, unter anderem von bekannten Illustratoren wie Carl Kunst und Ludwig Hohlwein. Ignaz Velisch war außerdem jahrzehntelang an den „Vereinigten Münchener Plakat Instituten Hartl & Pierling“ beteiligt, die in München über mehr als 1.200 Plakatsäulen und Tafeln verfügten.
1891 heiratete Ignaz Velisch die Schauspielerin Mathilde Wallner. Sie trat unter anderem im Theater am Gärtnerplatz in Volksstücken wie „`S Lieserl vom Schliersee“ auf. Die Ehe blieb kinderlos. Seit 1916 lebten Ignaz und Mathilde Velisch in der Elisabethstraße 12. Mit 70 Jahren zog sich Ignaz Velisch mit seiner Frau nach Bad Wiessee am Tegernsee zurück, wo Mathilde Velisch ein Haus besaß. Welche Auswirkungen der Beginn der NS-Herrschaft und die zunehmende Verfolgung der jüdischen Bevölkerung auf den Unternehmer im Ruhestand hatten, ist unklar. Anfang Januar 1937 kehrten Ignaz und Mathilde Velisch nach München zurück und zogen in die Elisabethstraße 30 in unmittelbarer Nähe zu ihrer alten Wohnung. Nur wenige Wochen später, am 15. Februar 1937, starb Ignaz Velisch. Seine in der NS-Zeit als „arisch“ geltende Witwe Mathilde blieb in München. Dort starb sie am 13. Mai 1947. (Text Stefan Dickas, Lektorat C. Fritsche)

5 Jahre ErinnerungsWerkstatt München e. V.

Zum fünfjährigen Bestehen der ErinnerungsWerkstatt München e. V. fand am Dienstag, den 21. Oktober 2025 im Goethe-Institut eine Gedenkveranstaltung für 14 Opfer des Nationalsozialismus statt. Im Anschluss wurden zwei der Erinnerungszeichen gesetzt. Am darauffolgenden Tag folgten zwölf weitere Erinnerungszeichen.

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