Curt Moskovitz und seine Zwillingsschwester Lilli wurden am 20. Februar 1920 in München geboren. Seit 1925 lebten sie mit ihren Eltern Leopold und Maria Moskovitz, geborene Frieser, in der Westendstraße 141. Dort betrieb Leopold Moskovitz ein Textilgeschäft; eine Filiale befand sich in der Guldeinstraße 33. Bei seinen Kundinnen und Kunden galt er als freundlicher und zuvorkommender Geschäftsmann, der bereitwillig Kredit gewährte. Am 4. März 1933 feierte Curt mit 13 Jahren seine Bar Mitzwa. Im darauffolgenden Jahr verlor er deutlich an Gewicht und hatte Schmerzen beim Schlucken sowie in der Magen- und Lebergegend. Nach einer ärztlichen Untersuchung stand die Diagnose fest: Curt Moskovitz litt an progressivem Muskelschwund. Die tödliche Erkrankung bestimmte von nun an sein Leben. Zwischen dem 1. und 19. Oktober 1938 musste er im Schwabinger Krankenhaus behandelt werden.
In der „Kristallnacht“ am 9. November 1938 verwüsteten die Nationalsozialisten die beiden Läden von Leopold Moskovitz und inhaftierten ihn bis zum 5. Dezember 1938 im Konzentrationslager Dachau. Curts instabiler Zustand machte der Familie eine Flucht unmöglich. Vielleicht unternahm er deshalb einen Suizidversuch. Am 24. Dezember 1938 wurde er in das Schwabinger Krankenhaus eingewiesen und kam im Januar 1939 in die Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar. Dort starb Curt Moskovitz in den frühen Morgenstunden des 14. Januar 1939 im Alter von 18 Jahren. In seiner Sterbeurkunde werden als Todesursache „Depressionen, fortschreitender Muskelschwund, Herzmuskelschwund und plötzlicher Tod“ genannt. Curt Moskovitz wurde auf dem Neuen Israelitischen Friedhof in München beigesetzt. Drei Tage nach seinem Tod, am 17. Januar 1939, gelang Curts Schwester Lilli die Emigration in die USA. Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs konnten auch Leopold und Maria Moskovitz am 29. August 1939 in die Vereinigten Staaten fliehen. (Text Lena Lang, Lektorat C. Fritsche)