Plakette mit Erinnerungszeichen für Max Klar
Biografie Detailseite 1

Dr. med. Max Moritz Klar


Jutastr. 24

Geburtsdatum:
20.12.1875
Geburtsort:
Weimar
Todesdatum:
30.11.1938
Todesort:
KZ Dachau
Opfergruppe:
Als Jüdinnen und Juden Verfolgte
Form:
Erinnerungszeichen (Tafel)
Anbringung:
27.01.2019
Stadtteil:
Neuhausen - Nymphenburg

Max Klar wurde am 20. Dezember 1875 in Weimar geboren. Sein Vater, der Stoffhändler Carl Klar, betrieb dort ein Geschäft für „Manufaktur- und Modewaren“. 1900 trat er dem „Central-Verein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens“ bei, der sich gegen den stärker werdenden Antisemitismus zur Wehr setzte.
Max Klar studierte in Freiburg Medizin. 1906 erhielt er seine Approbation und eröffnete wenig später in München eine „orthopädisch-chirurgische Heilanstalt“. Am 23. Juli 1910 heiratete er Sylvia Adlerstein. Sie teilte seine politische und pazifistische Einstellung. Die Klars standen der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) nahe und waren mit Wilhelm Hoegner befreundet, dem späteren bayerischen Ministerpräsidenten. Max Klar gehörte außerdem dem Münchner Ausschuss des „Vereins zur Abwehr des Antisemitismus“ an und war mehrere Jahre lang Vorsitzender der Ortsgruppe München der „Deutschen Friedensgesellschaft“.
Nach Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft wurde der „Abwehrverein“ aufgelöst. Auch die „Friedensgesellschaft“ wurde zerschlagen. Ihre führenden Mitglieder kamen ins Gefängnis. Am 14. März 1933 nahm die Polizei Max Klar fest und brachte ihn ins Gefängnis Stadelheim. Es ist unklar, wie lange er dort blieb. In der Folgezeit unterstützten Max und Sylvia Klar politische Gegner des Nationalsozialismus. Als sich Wilhelm Hoegner nach dem Verbot der SPD im Juni 1933 verstecken musste, kam er einige Tage im Jagdhaus der Klars bei Ingolstadt unter und später in ihrer Wohnung in der Münchner Jutastraße 24. Außerdem stand das Ehepaar Klar der Frau des Widerstandskämpfers Gottlieb Branz nach dessen Verhaftung finanziell zur Seite.
Im Zuge der „Kristallnacht“ wurde Max Klar am 10. November 1938 verhaftet und ins KZ Dachau verschleppt. Er starb dort am 30. November 1938, weil er an Diabetes litt und keine Medikamente bekam. Ein Zeitzeuge berichtete später: „Ein bekannter Arzt, schwer zuckerleidend, ohne Insulin, ohne Behandlung, geht langsam, sehend und erkennend, auf seinem Strohlager zugrunde.“ (Text Ingrid Reuther, Lektorat C. Fritsche)

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