Stele mit Erinnerungszeichen für Bernhard Haas
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Bernhard Haas


Varnhagenstr. 7A

Geburtsdatum:
25.11.1871
Geburtsort:
Thalmässing, Kr. Hilpoltstein
Todesdatum:
28.11.1938
Todesort:
KZ Dachau
Opfergruppe:
Als Jüdinnen und Juden Verfolgte
Form:
Erinnerungszeichen (Stele)
Anbringung:
28.11.2018
Stadtteil:
Pasing - Obermenzing

Bernhard Haas wuchs in einer jüdischen Familie im mittelfränkischen Thalmässing bei Hilpoltstein auf. Die einst blühende jüdische Gemeinschaft schrumpfte immer stärker, und um 1900 verließ auch seine Familie den kleinen Ort. Bernhard Haas ging vermutlich zunächst nach Bamberg. 1904 kam er nach München. Hier hatte sich seine Familie bereits niedergelassen und betrieb ein Handelsgeschäft für Öle und Fette. Nach dem Tod seines Vaters führte Bernhard Haas den Betrieb weiter. Daneben beteiligte er sich an einem Zigarrenhandel und war „Vermittler von Immobilien, Hypotheken und Darlehen“. Die Geschäfte gingen gut. Bernhard Haas kaufte Grundstücke in Neuhausen, Trudering und Pasing. 1926 heiratete er die aus einer katholischen Familie aus Pasing stammende Viktoria Ziegler, die zum Judentum übertrat. 1933 zog das Ehepaar mit dem 1926 geborenen Sohn Erich in eine Wohnung in der damaligen Sandstraße 1 (heute Varnhagenstraße 7a). Das Haus gehörte der Familie und beherbergte auch das Warenlager der 1930 von Bernhard Haas gegründeten Handelsgesellschaft für Öle und Fette.
Am 10. November 1938 wurde Bernhard Haas im Zuge der „Kristallnacht“ verhaftet und in das Konzentrationslager Dachau gebracht. Dort erhielt er die Häftlingsnummer 20.340. Nach knapp drei Wochen Haft kam er am 28. November 1938 unter ungeklärten Umständen ums Leben. Bernhard Haas wurde auf dem Alten Jüdischen Friedhof in München beerdigt. Text Bernhard Koch, Lektorat C. Fritsche)