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James Malcom Greene


Rungestr. 8

Geburtsdatum:
19.09.1924
Geburtsort:
Paducah
Todesdatum:
19.07.1944
Todesort:
München
Opfergruppe:
Kriegsgefangene
Form:
Erinnerungszeichen (Stele)
Anbringung:
19.07.2019
Stadtteil:
Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln

James Malcolm Greene wuchs als einziger Sohn von Verbal und James Roscoe Greene in Paducah im US-amerikanischen Bundesstaat Kentucky auf. Seine Eltern arbeiteten an der Eisenbahn und hatten als Nebenerwerb eine kleine Landwirtschaft außerhalb der Stadt. Nach dem Highschool-Abschluss ging James M. Greene 1942 zur U.S. Air Force. Kurz bevor er nach Italien abkommandiert wurde, heiratete er Emma Catherine Collier. Im April 1944 kam ihr Sohn zur Welt, den James M. Greene jedoch nie kennenlernen sollte.
James M. Greene war Bordschütze bei einer im italienischen Spinazzola stationierten Einheit. Mit der „Flying Junior“, so der Spitzname ihres Bombers, griffen er und seine Kameraden Ziele in Italien, Frankreich, auf dem Balkan und in Deutschland an. Am 19. Juli 1944 sollten sie das BMW-Werk in München-Allach bombardieren. Hier wurden Motoren für die Jagdflugzeuge der deutschen Luftwaffe hergestellt. Beim Anflug auf München wurde die „Flying Junior“ abgeschossen. Vier Soldaten konnten sich mit dem Fallschirm aus der brennenden Maschine retten, unter ihnen auch James M. Greene. Er landete in einem Waldstück an der Rungestraße zwischen Pullach und Solln. Obwohl er sich sofort drei NS-Funktionären ergab, erschossen diese ihn auf der Stelle und verstümmelten seine Leiche. Der Pullacher NSDAP-Ortsgruppenleiter nahm James M. Greenes Erkennungsmarken als Trophäe an sich.
Im Gegensatz zu James M. Greene überlebten zwei seiner Kameraden: Der Medizinstudent Walter Grein verhinderte den Mord an Funker Richard C. Travers, der nur einige Straßen weiter gelandet war. Der verletzte Luftfotograf Gerald R. Walter verdankte seine Rettung einem bis heute unbekannten Bauern. Dieser versteckte ihn, bis die Polizei eintraf und ihn in Kriegsgefangenschaft nahm, vor den NS-Greiftrupps, die nach den Angriffen Jagd auf abgeschossene Flieger machten. (Text Susanne Meinl, Lektorat C. Fritsche)