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Dr. med.; Dr. phil. Hugo Daffner


Ickstattstr. 17

Geburtsdatum:
02.06.1882
Geburtsort:
München
Todesdatum:
09.10.1936
Todesort:
KZ-Dachau
Opfergruppe:
Als "Gemeinschaftsfremde" Verfolgte
Form:
Erinnerungszeichen (Tafel)
Anbringung:
26.07.2019
Stadtteil:
Ludwigsvorstadt - Isarvorstadt

Hugo Daffner war das einzige Kind des Oberstabsarztes a.D. Dr. Franz Daffner und seiner Ehefrau Josefine. Nach dem Abitur studierte er an der Münchner Akademie für Tonkunst Musik und machte gleichzeitig eine Ausbildung zum Konzertpianisten. 1904 schloss er seine Doktorarbeit zur Entwicklung des Klavierkonzertes ab. In den folgenden Jahren arbeitete Hugo Daffner als Musikredakteur bei Zeitungen im ostpreußischen Königsberg und in Dresden. 1914 rief er in Weimar die wegen Mitgliedermangels aufgelöste Deutsche Dante-Gesellschaft erneut ins Leben und war dort jahrelang als Vorsitzender, Schriftführer, Schatzmeister und Herausgeber der Jahrbücher sehr aktiv. Während des Ersten Weltkriegs studierte Hugo Daffner Medizin und erlangte 1920 zum zweiten Mal einen Doktortitel. Zwischen 1922 und 1933 lebte er in Berlin und war dort im Arztregister eingetragen. In welcher Fachrichtung er tätig war, geht aus den Quellen nicht hervor. Mitte der 1920er Jahre ließ sich Hugo Daffner vermutlich wegen manischer Depressionen in einer Klinik behandeln.
1933 kehrte er nach München zurück. In seiner Wohnung in der Ickstattstraße 17 war Hugo Daffner ausschließlich als Komponist tätig. Seine Werke und sein Lebensstil als Komponist waren den NS-Machthabern ein Dorn im Auge. „Um durch eine streng geregelte Arbeit und straffe Zucht […] ihm seine Pflichten gegenüber der Volksgemeinschaft zum Bewußtsein zu bringen“, wurde Hugo Daffner am 20. Dezember 1935 auf Antrag des Bezirksfürsorgeverbands München Stadt in das KZ Dachau eingewiesen. Dort starb er am 9. Oktober 1936. Die genauen Todesumstände sind unbekannt.