Georg Elser galt als ruhig und verschlossen. Dass ausgerechnet er ein Attentat auf Adolf Hitler verüben würde, hätte wohl keiner gedacht, der ihn kannte. Er wuchs im damaligen Württemberg in einer Bauernfamilie als ältestes von sechs Kindern auf. Nach der Volksschule machte Georg Elser eine Schreinerlehre und arbeitete anschließend in verschiedenen Betrieben, unter anderem in der Schweiz. Von Anfang an lehnte er die NS-Ideologie ab. 1938 wurde ihm klar, dass Hitlers Politik auf einen Krieg abzielte – und er entschied sich, den „Führer“ bei einem Attentat zu töten. Eine ideale Gelegenheit schien der jedes Jahr am 8./9. November mit großem Aufwand in München gefeierte Jahrestag des Hitler-Putsches von 1923 zu sein. Denn aus diesem Anlass waren NS-Größen wie Joseph Goebbels und Hermann Göring in der Stadt, und Hitler hielt eine Rede im Bürgerbräukeller. 1938 schaute sich Georg Elser die Aufmärsche an. Nachdem er sich Sprengmaterial besorgt hatte, zog er im Sommer 1939 nach München. Ab Ende August lebte er in der Türkenstraße 94 zur Untermiete. Mehr als 30 Nächte lang ließ er sich nachts im Bürgerbräukeller einschließen und höhlte eine der Säulen aus, vor der Hitlers Rednerpult stehen würde. Anfang November 1939 baute er schließlich die „Höllenmaschine“, seine selbst konstruierte Bombe, dort ein. Wie geplant, explodierte sie am Abend des 8. November, tötete acht Gäste und verwüstete den Saal. Weil Hitler den Bürgerbräukeller jedoch früher als gewöhnlich verlassen hatte, entging er dem Attentat.
Noch am selben Abend wurde Georg Elser bei seinem Versuch, in die Schweiz zu fliehen, verhaftet. Mitgeführte Zünderteile lenkten den Verdacht auf ihn. Weil nach Kriegsende ein großer Schauprozess gegen ihn stattfinden sollte, blieb er vorerst am Leben und wurde in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Dachau inhaftiert. Nur wenige Wochen vor Kriegsende wurde er auf Hitlers persönlichen Befehl am 9. April 1945 im KZ Dachau erschossen. (Text Barbara Hutzelmann, Lektorat C. Fritsche)