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Herbert Werner Wertheimer


Nymphenburger Str. 29



Geburtsdatum:
02.10.1923
Geburtsort:
München
Todesdatum:
12.03.1941
Todesort:
KZ Dachau
Opfergruppe:
Als Jüdinnen und Juden Verfolgte
Form:
Erinnerungszeichen (Stele)
Anbringung:
02.10.2019
Stadtteil:
Maxvorstadt

Herbert Werner Wertheimer wurde am 2. Oktober 1923 als Sohn des Kaufmanns Max Wertheimer und seiner Frau Bertha in München geboren. Er hatte zwei ältere Brüder: Kurt und den Halbbruder Erich aus der ersten Ehe seines Vaters. Im Zuge der Inflation verlor die Familie Mitte der 1920er Jahre ihr Vermögen und lebte eine Zeitlang vom Verkauf noch vorhandener Lagerware, bis sie schließlich auf Arbeitslosengeld angewiesen war. Die Eltern sahen sich gezwungen, Herbert und Kurt übergangsweise in das Jüdische Kinderheim in der Antonienstraße 7 zu geben. 1926 zog die Familie in die Nymphenburger Straße 29.
Die mit der nationalsozialistischen Herrschaft einsetzende Verfolgung von Jüdinnen und Juden hatte rasch Auswirkungen auf die Familie: Herberts Bruder Erich Wertheimer emigrierte 1935 nach New York. Kurt Wertheimer flüchtete 1936 über Prag nach Palästina. Herbert begann im April 1938 eine Schreinerlehre im Lehrlingsheim der Israelitischen Kultusgemeinde in der Hohenzollernstraße 4. Seit August 1939 lebte er auch dort. Im Lehrlingsheim wurden 45 Jugendliche vor ihrer Auswanderung in praktischen Berufen ausgebildet. Vermutlich plante auch Herbert Wertheimer, Deutschland zu verlassen. Doch dazu sollte es nicht mehr kommen. Am Abend des 22. Januar 1940 nahm ihn die Gestapo aus unbekannten Gründen fest und inhaftierte ihn in der Folgezeit in den Gefängnissen Stadelheim, Neudeck und Landsberg am Lech. Am 12. März 1941 brachte die Gestapo Herbert Wertheimer in das Konzentrationslager Dachau und erschoss ihn noch am gleichen Tag – offiziell wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt. Auch Herbert Wertheimers Eltern Bertha und Max überlebten die NS-Zeit nicht: Die Gestapo deportierte sie am 4. April 1942 in das Ghetto Piaski. Dort verliert sich ihre Spur. (Text Helene Weber, Lektorat C. Fritsche)

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