Gruppenbild vor dem Erinnerungszeichen für Josef Gunzenhäuser
Veranstaltungen Detailseite 1

Erinnerungszeichen für Dr. Josef Gunzenhäuser,
Elisabethstraße 21

Veranstaltung

Dots
Dr. Dorothea Deneke-Stoll, 2. Bürgermeisterin Ingolstadt, und Stadtrat Winfried Kaum in Vertretung des Oberbürgermeisters der Landeshaupstadt München

Josef Gunzenhäuser hatte in München Jura studiert und anschließend in Erlangen promoviert. Bis 1924 war er in München beim Reichsausgleichsamt beschäftigt, ab 1925 arbeitete er zusammen mit seinem Onkel in einer Anwaltskanzlei. Doch 1933 entzogen ihm die Nationalsozialisten seine Zulassung als Anwalt, da er jüdisch war. 1938 wurde Dr. Josef Gunzenhäuser verhaftet und mehrere Monate im Konzentrationslager Dachau inhaftiert.

Da Dr. Josef Gunzenhäuser äußerst sprachbegabt war – er beherrschte Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Türkisch, gab er bis 1941 in der Israelitischen Kultusgemeinde Sprachkurse zur Vorbereitung auf die Emigration. Sein Bruder Adolf war bereits 1933 nach Italien emigriert, sein Vater war 1936 gestorben. Dr. Josef Gunzenhäuser selbst schaffte es nicht, zu emigrieren. Die Gestapo deportierte ihn am 5. Juni 1942 ins Ghetto Theresienstadt. Aufgrund der katastrophalen Lebensbedingungen dort starb Dr. Josef Gunzenhäuser nach wenigen Wochen, kurz vor seinem 46. Geburtstag im Juli 1942.

Dr. Josef Gunzenhäusers Mutter war drei Tage vor ihm nach Theresienstadt deportiert worden. Sie konnte durch einen Austauschtransport das Ghetto in die Schweiz verlassen, und folgte von dort ihrem überlebenden Sohn in die USA.

Donnerstag, 8. Juli 2021
17 Uhr
Übergabe des Erinnerungszeichens für Dr. Josef Gunzenhäuser am ehemaligen Wohnort
Elisabethstraße 21

  • Stadtrat Winfried Kaum in Vertretung des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt München
  • Dr. jur. Dorothea Deneke-Stoll, Bürgermeisterin der Stadt Ingolstadt
  • Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern
  • Übergabe des Erinnerungszeichens
  • Schülerinnen und Schüler des Reuchlin-Gymnasiums Ingolstadt stellen die Biografie vor, und lesen aus Briefen und Dokumenten
  • Thomas Rock, Bezirksausschuss Schwabing-West
  • Rabbiner Shmuel Aharon Brodman, Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern

Programm (PDF)

Dots

Pressestimme:

Jüdische Allgemeine

Fotos: Tom Hauzenberger