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Erinnerungszeichen für Evelyne und Arthur Schönberg und Lotte und Rudolf Ernst,
Deutsches Museum, dann Hiltenspergerstraße 43

Veranstaltung

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Arthur Schönberg

Evelyne und Arthur Schönberg wurden beide in Wien geboren, wo sie sich später kennenlernten und 1900 heirateten. Im gleichen Jahr begann Arthur Schönberg im Ingenieurbüro von Oskar-von-Miller zu arbeiten. Ab 1903 war er Millers erster Mitarbeiter beim Bau des Deutschen Museums, als dessen Mitbegründer Arthur Schönberg gilt. Die Schönbergs zogen nach München, wo auch ihre beiden Töchter geboren wurden. Nach dem Tod Oskar von Millers im Jahr 1934 schloss der neue Vorstand Arthur Schönberg wegen seiner jüdischen Herkunft aus dem Deutschen Museum aus, und 1937 wurde der Familie die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen. 1939 wurde das Ehepaar Schönberg gezwungen, in eine sogenannte „Judenwohnung“ zu ziehen, ab Januar 1942 wurden sie in ein Sammellager in Berg am Laim interniert, und Arthur Schönberger musste Zwangsarbeit leisten. Im Juni 1942 deportierte die Gestapo Eveleyne und Arthur Schönberg in das Ghetto Theresienstadt, wo beide innerhalb weniger Monate starben.

Tochter Else emigrierte bereits 1933 nach Frankreich. Tochter Lotte arbeitete im Kunstgewerbe und als Kostümbildnerin, und heiratete 1932 den Künstler Rudolf Ernst. Ihr gemeinsamer Sohn kam 1936 zur Welt, 1938 emigrierte die junge Familie nach Jugoslawien. 1940 trennte sich das Paar in Zagreb. Nachdem 1941 der faschistische Staat Kroatien ausgerufen worden war, und Rudolf Ernst mit Verhaftung gedroht wurde, beging er im August 1941 Suizid. Lotte Ernst wurde im September 1942 verhaftet und wahrscheinlich im Konzentrationslager Jasenovac ermordet. Ihr Sohn Michael kam zunächst bei Verwandten seines Vaters unter, nach Kriegsende adoptierte ihn seine Tante Else Schönberg und holte ihn zu sich nach Frankreich.

Am 5. März 2025 findet um 15 Uhr eine Gedenkveranstaltung für Evelyne und Arthur Schönberg und Lotte und Rudolf Ernst in der Bibliothek des Deutschen Museums statt. Im Anschluss werden die Erinnerungszeichen am ehemaligen Wohnort der Familie in der Hiltenspergerstraße 43 angebracht.

15.00 Uhr
Gedenkveranstaltung für Arthur und Evelyne Schönberg sowie Rudolf und Lotte Ernst
Deutsches Museum, Bibliothek, Museumsinsel 1

  • Prof. Dr. rer. nat. Wolfgang M. Heckl, Deutsches Museum
  • Stadträtin Nimet Gökmenoğlu in Vertretung des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt München
  • Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern
  • Dr. Bernhard Ebneth, Bayerische Akademie der Wissenschaften
  • Dr. Wilhelm Füßl, Archivdirektor i. R.
  • Dr. Anna Messner, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • Carole Ernst-Schonberg im Namen der Familie

Musik

  • Anne Schätz, Klavier
  • Lydia Teuscher-Bastian, Gesang

    Arnold Schönberg, »In hellen Träumen hab ich dich oft geschaut« (Text Alfred Gold)
    Victor Ullmann, »Sturmlied«, aus »Fünf Liebeslieder von Ricarda Huch«, op. 26 (Andante Agitato)

Ca. 17.00 Uhr
Anbringung der Erinnerungszeichen für Evelyne und Arthur Schönberg sowie Lotte und Rudolf Ernst
am ehemaligen Wohnsitz in der Hiltenspergerstraße 43

  • Thomas Rock, Bezirksausschuss Schwabing-West

Wegen der begrenzten Anzahl der Plätze wird um Anmeldung gebeten.

Flyer (PDF)

Bildnachweis
Porträt Arthur Schönberg: Arnold Schönberg Center Wien