Hedwig Schuster arbeitete als Putzfrau und Küchenhilfe und war Mutter von vier Kindern, als sie sich eine sexuell übertragbare Krankheit zuzog. Ihr Mann ließ sich von ihr scheiden und sie war schutzlos den Repressionen von Gesundheitsamt und Polizei ausgesetzt. Das Gesundheitsamt ordnete die Zwangseinweisung in eine Psychiatrische Klinik an, vermerkte sie als „erbkrank verdächtig“ und sprach sich für eine Zwangssterilisierung laut des „Gesetzte zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ aus. Laut ihrer Krankenakte war Hedwig Schuster ruhig und arbeitete selbstständig in der Gärtnerei der Pflegeanstalt Haar-Eglfing. Das schützte sie nicht davor im Juni 1942 in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert zu werden, wo sie im Herbst 1942 ermordet wurde.
Am 17. Oktober 2024 fand im Gärtnerplatztheater eine Gedenkfeier für Hedwig Schuster statt. Es sprachen unter anderen Stadtrat Winfried Kaum, Prof. Dr. Annette Eberle von der Katholischen Stiftungshochschule München sowie René Eder, ein Angehöriger Hedwig Schusters. Im Anschluss wurde ein Erinnerungszeichen für Hedwig Schuster an ihrem ehemaligen Wohnhaus in der Corneliusstraße 12 angebracht.