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Flora Fromm, geb. Schönberg


Franz-Joseph-Str. 41

Birthdate:
21.07.1859
Birthplace:
Diespeck, Kr. Neustadt an der Aisch
Date of death:
25.06.1942
Place of death:
Theresienstadt
Victim group:
Als Jüdinnen und Juden Verfolgte
Form:
Erinnerungszeichen (Stele)
Attachment:
22.10.2025

Flora Fromm wurde am 21. Juli 1859 im fränkischen Diespeck geboren. Ihre Eltern Abraham und Ernestine Schönberg waren Kaufleute. Über Flora Fromms Kindheit und ihre Schulzeit ist nichts bekannt. 1880 heiratete sie mit 21 Jahren den Hopfenhändler Gustav Fromm. Er leitete die Augsburger Zweigniederlassung des Familienbetriebs Joachim Fromm mit Hauptsitz in München. Flora und Gustav Fromm lebten in Augsburg und bekamen fünf Kinder: Else, Leo, Martha, Heinrich und Selma.
Die Familie Fromm genoss hohe gesellschaftliche Anerkennung: 1911 verlieh der bayerische Prinzregent Luitpold Flora Fromms Mann Gustav den Ehrentitel Kommerzienrat. Mit dem Hopfenhandel brachte es die Familie zu Wohlstand. 1914 wurde Gustav Fromm im Jahrbuch der Millionäre in Bayern aufgeführt. Wie andere wohlhabende jüdische Familien engagierten sich auch die Fromms als Mäzene. Flora Fromms Sohn Leo war 1913 Mitbegründer der Münchner Kammerspiele und der „Münchner Theater GmbH“, die eine finanzielle Basis für das Privattheater schuf. Flora Fromm wurde ebenfalls Gesellschafterin und unterstützte die Kammerspiele finanziell. 1916 verlor Flora Fromm ihren ältesten Leo, der im Ersten Weltkrieg vor Verdun fiel. Nur wenige Monate später starb ihr Mann Gustav im Alter von 67 Jahren. Über Flora Fromms Leben in der Zeit danach ist fast nichts bekannt. 1932 zog sie zu ihrer Tochter Else und deren Mann Hugo Marx nach München in die Franz-Joseph-Straße 41.
Es ist nicht bekannt, wie Flora Fromm die ersten Jahre der NS-Herrschaft und die zunehmende Ausgrenzung als Jüdin erlebte. 1938 musste sie ins Israelitische Krankenheim in der Hermann-Schmid-Straße 5-7 ziehen. Als Heinrich Himmler im Mai 1942 die Räumung befahl, wurde Flora Fromm ebenso wie alle anderen Patientinnen und Patienten, Schwestern und Ärzte ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Ihr Name findet sich auf der Transportliste vom 5. Juni 1942. Flora Fromm erlag den katastrophalen Bedingungen in Theresienstadt am 25. Juni 1942 mit 82 Jahren. Auch Flora Fromms Tochter Selma überlebte die NS-Zeit nicht; Sohn Heinrich und Tochter Else konnten rechtzeitig fliehen. (Text Stefan Dickas, Lektorat C. Fritsche)

5 Jahre ErinnerungsWerkstatt München e. V.

Zum fünfjährigen Bestehen der ErinnerungsWerkstatt München e. V. fand am Dienstag, den 21. Oktober 2025 im Goethe-Institut eine Gedenkveranstaltung für 14 Opfer des Nationalsozialismus statt. Im Anschluss wurden zwei der Erinnerungszeichen gesetzt. Am darauffolgenden Tag folgten zwölf weitere Erinnerungszeichen.

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