Alexander Schmorell wurde am 16. September 1917 im südrussischen Orenburg geboren. Seine Eltern waren der deutschstämmige Arzt Dr. Hugo Schmorell und dessen ukrainische Ehefrau Natalja, geb. Wwedenska. Alexanders Mutter starb, als er noch keine zwei Jahre alt war. 1921 musste Dr. Hugo Schmorell mit seiner zweiten Ehefrau, der deutschstämmigen Elisabeth, geb. Hoffmann und dem Sohn Russland verlassen. Die Familie zog nach München und wohnte in der damaligen Villenkolonie Menterschwaige, Benediktenwandstraße 12. Von 1924 bis 1928 besuchte er die Privatschule des Reformpädagogen Dr. Alfons Engelsperger in Geiselgasteig, er trat 1928 ins Wilhelmsgymnasium und wechselte 1935 in das Neue Realgymnasium. Hier lernte er Christoph Probst kennen, mit dem ihn eine enge Freundschaft verband.
Nach dem Abitur im März 1937 wurde Alexander Schmorell zum Reichsarbeitsdienst und sieben Monate später zum Wehrdienst einberufen. Der stumpfsinnige Drill und die nationalsozialistische Indoktrination zur ›Volksgemeinschaft‹ stießen ihn ab und verletzten sein Unabhängigkeitsstreben, seinen Drang nach geistiger Freiheit und Selbstbestimmung.
Alexander Schmorell begann 1939 sein Medizinstudium. Im April 1940, als die Medizinstudenten in die Wehrmacht eingezogen wurden, war Alexander Schmorell nun auch Sanitätsunteroffizier und nahm ab Mai 1940 am Feldzug gegen Frankreich teil. Bei der Studentenkompanie der Heeressanitätsstaffel lernte er im Juni 1941 Hans Scholl kennen. Zwischen den jungen Männern entwickelte sich eine intensive Freundschaft, ein Austausch über Kunst und Literatur, die Entwicklung selbstbestimmter Wertevorstellungen und politischer Ansichten und die Ablehnung der nationalsozialistischen Vereinnahmung.
Im Juni/Juli 1942 verfassten sie gemeinsam im elterlichen Haus in der Menterschwaige die ersten vier Flugblätter der „Weiße Rose“.
Im Juli 1942 wurden die Medizinstudenten der Heeressanitätsstaffel zur "Feldfamulatur" an die Ostfront abkommandiert. Alexander Schmorell, erstmals wieder in seinem Geburtsland, war von den Menschen, mit denen er Kontakt aufnahm, tief beeindruckt. Er vermittelte die Begeisterung für sein Heimatland auch seinen Freunden und teilte mit ihnen die Erschütterung über die Verbrechen der Deutschen im Osten. Zurück in München, erweiterten sie den Kreis der am aktiven Widerstand beteiligten, und Prof. Kurt Huber verfasste das sechsten Flugblatts der „Weiße Rose“. Alexander Schmorell, Hans Scholl und Willi Graf schrieben Freiheitsparolen an Hausfassaden in der Münchner Innenstadt.
Nach der Festnahme der Geschwister Scholl bei der Verteilung des sechsten Flugblatts am 18. Februar 1943 fahndete die Gestapo nach Alexander Schmorell, sein Fluchtversuch scheiterte. Am 24. Februar 1943 wurde er verhaftet, am 19. April 1943 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 13. Juli 1943 in der Zentralen Hinrichtungsstätte München-Stadelheim ermordet.
Seine letzten Worte schrieb er an seine Eltern:
„.. [ich] gehe hinüber in dem Bewusstsein, meiner tiefen Überzeugung und der Wahrheit gedient zu haben. Dies alles lässt mich mit ruhigem Gewissen der nahen Todesstunde entgegensehen. […]“ (Text Markus Schmorell)
Biograph long version (PDF)